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3D-Druck in der Medizin: „Gewaltiger Markt“

Der Leiter des Internationalen Kongresses "3D-Printing in Medicine" in Mainz, Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, leitender Oberarzt der Klinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie der Unimedizin Mainz, sieht in den kommenden Jahren einen gewaltigen Markt für den 3D-Druck im Gesundheitsbereich. Gleichzeitig hat er aber vor allzu hohen Erwartungen gewarnt.

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Der Leiter des Internationalen Kongresses "3D-Printing in Medicine" in Mainz hat vor allzu hohen Erwartungen an die neue Technik für den Medizinbereich gewarnt. "Wir haben sicher nicht das Allheilmittel", sagte Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, leitender Oberarzt der Klinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie der Unimedizin Mainz, vor dem am 19. Mai beginnenden Kongress. Dennoch sieht er in den kommenden Jahren einen gewaltigen Markt für den 3D-Druck im Gesundheitsbereich.
Nahezu alle Hörgeräte und viele Zahnkronen würden bereits im 3D-Druck gefertigt, sagte Stefana Karevska von der Unternehmensberatung Ernst & Young. Auch Teile für Gesichtsrekonstruktionen und sogar Tabletten würden so hergestellt. 28 Prozent der Unternehmen aus der Medizintechnik und Pharmazie hätten Erfahrung mit 3D-Druck gesammelt.

Der Weltmarkt für 3D-Anlagen und zugehörige Dienstleistungen hatte 2016 nach Angaben des in der Branche beachteten «Wohlers Report» ein Volumen von sechs Milliarden US-Dollar – Tendenz steil steigend.

Al-Nawas will die Euphorie ein bisschen bremsen. "Wir wollen nicht, dass man denkt: Bald hat jeder so einen Drucker und druckt sich einen neuen Zahn oder einen Knochen." Ein Problem sei die Versorgung mit Nährstoffen: Damit Zellen überleben, müssen sie durch das Blut versorgt werden – was nur geht, wenn Blutgefäße da sind. Bis ein Organ gedruckt werden könne, werde es noch dauern.