Unternehmen
Alloheim-Pflegeheim in Bremen unter strengerer Aufsicht
Um die Zukunft des umstrittenen Pflegeheims an der Marcusallee in Bremen-Horn zu sichern, haben die Wohn- und Betreuungsaufsicht (WBA) und die Alloheim-Gruppe weitreichende Vereinbarungen getroffen.

Wichtigste Maßnahme sei der Einsatz eines externen Qualitätsmanagements mit insgesamt zwei Fachkräften plus drei zusätzlichen Mitarbeitern des zentralen Qualitätsmanagements von Alloheim, heißt es in einer Mitteilung der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport in Bremen. Das Qualitätsmanagement werde mit allen Rechten (Personal- und Budget-Hoheit eingeschlossen) ausgestattet.
Zu den vereinbarten Maßnahmen gehört eine neue Form der Zusammenarbeit inklusive einer kooperativ beratenden Tätigkeit der WBA im Zusammenspiel mit dem neuen Qualitätsmanagement und Alloheim. Alle bisherigen Anordnungen werden durch die in der Einrichtung bereits eingeleiteten Veränderungen als erfüllt angesehen – und die Widersprüche sind hinfällig. Als starkes Signal für einen Neuanfang in der Einrichtung soll eine neue Leitung bestellt werden. Die bisherige Leitung wird innerhalb der Alloheim-Gruppe mit neuen Aufgaben betraut.
Die Wohn- und Betreuungsaufsicht sieht in den Vereinbarungen eine gute Grundlage für die künftige Entwicklung der Einrichtung. Die Alloheim-Gruppe teilt diese Auffassung und begrüßt die Vereinbarungen. Gemeinsames Ziel sei es, "das Alloheim-Pflegeheim an der Marcusallee dauerhaft für die Bewohnerinnen und Bewohner zu erhalten und dabei ein hohes pflegerisches Niveau zu sichern".
Das Pflegezentrum stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Zuletzt hatte Radio Bremen über massive Vorwürfe einer Frau berichtet, die Strafanzeige wegen Körperverletzung an ihrem Vater gestellt hat. Der Bremer Sozialpolitiker Klaus Möhle (SPD), sagte in einem Radio Bremen-Interview, dass es schon vor eineinhalb Jahren Meldungen über Missstände in diesem Heim gegeben habe. "Ich glaube, man muss die Einrichtung schließen! Wir haben in das Wohn- und Betreuungsgesetz geschrieben, dass eine Beratung vor der Schließung stattfinden soll. Wenn ich mir die Liste angucke, wie oft die Behörde beraten hat – und offensichtlich ja ohne Erfolg – dann finde ich, muss man irgendwann auch den Mut aufbringen, zu sagen: Das geht so nicht weiter!", empörte sich Möhle.
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