Unternehmen

Ambulante Versorgung in Bayern vielerorts gefährdet

Angesichts der enorm gestiegenen Energie- und Betriebskosten fordern einige Verbände jetzt eine angemessene Finanzierung für private Pflegedienste.

Der bayerische BPA-Landesvorsitzende Kai A. Kasri.
Foto: BPA Kai A. Kasri, Landesvorsitzender BPA Bayern: „Preisentwicklung war bei den Verhandlungen im Vorjahr nicht vorhersehbar.“

Die Pflege- und Krankenkassen in Bayern weigern sich, die enorm gestiegenen Energie- und Betriebskosten für ambulante Pflegedienste zu finanzieren.

Der Arbeitskreis Privater Pflegevereinigungen (Zusammenschluss der Pflegeverbände in Bayern aus ABVP, BPA, bad, B.A.H., DBfK und VDAB) warnt vor der Gefahr, dass die pflegerische Versorgung vielerorts zum Erliegen kommt.

Die Verbände fordern Gesundheitsminister Klaus Holetschek nun auf, schnellstmöglich zu intervenieren und dafür Sorge zu tragen, dass die ambulante Pflege nicht wegbricht.

Die explodierenden Benzinpreise und die hohe Inflationsrate haben zu einer dramatischen Sachkostensteigerung von rund 14 Prozent geführt.

Das ist mit den derzeitigen Vergütungen nicht refinanzierbar.

„Das weiß jeder, und bei den Verhandlungen im vergangenen Jahr konnte diese Preisentwicklung niemand voraussehen“, kritisiert Kai A. Kasri, Landesvorsitzender des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (BPA).

„Trotzdem bestreiten die Kassen diese Entwicklung und lehnen Verhandlungen zur Refinanzierung ab“, ergänzt Stefanie Renner, stv. Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V.

Verschärfend kommt – nach Ansicht der Verbände –hinzu, dass bereits jetzt aufgrund des Personalmangels die Pflegebedarfe der Bestandskunden in vielen Fällen nicht mehr vollständig gedeckt werden können und Neukunden oftmals unversorgt bleiben müssen.