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Asklepios meldet „soliden Geschäftsverlauf“ im Jahr 2016

Die Asklepios Kliniken haben im Geschäftsjahr 2016 an die solide Entwicklung der vorangegangenen Jahre angeknüpft. Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen leicht auf 3,2 Mrd Euro. Die Umsatzrendite lag mit 6% leicht über dem Vergleichszeitraum. Zentrale Herausforderung sei derzeit, die Attraktivität und öffentliche Wertschätzung von Pflegeberufen weiter zu erhöhen und auch zu vermitteln.

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Die Zahlen 2016: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf EUR 390,4 Mio. (2015: EUR 374,0 Mio.) Effizienzsteigerungen und ein unterproportional gestiegener Materialaufwand haben sich hier positiv ausgewirkt. Die Materialaufwandquote konnte Asklepios um 0,5 Prozentpunkte auf 21,7 Prozent senken (2015: 22,2 Prozent). Die Personalaufwandquote lag bei 62,8 Prozent (2015: 62,1 Prozent). Der Jahresüberschuss betrug 2016 insgesamt EUR 192,1 Mio. (2015: EUR 176,8 Mio.). Die Umsatzrendite lag mit 6,0 Prozent leicht über dem Vergleichszeitraum (2015: 5,7 Prozent).
Hohe Investitionen: In den Monaten Januar bis Dezember 2016 investierte Asklepios insgesamt EUR 273,5 Mio in die Gesundheitseinrichtungen (+ 4,3 Prozent). Der Eigenanteil in Höhe von 64 Prozent der gesamten Investitionen wurde vollständig aus dem operativen Cashflow finanziert, der sich zum 31. Dezember 2016 auf EUR 341,5 Mio. summierte (2015: EUR 290,6 Mio.). Diese Mittel wurden insbesondere in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter, die medizinischen Einrichtungen sowie den strategischen Ausbau der Centers of Excellence investiert, mit dem klaren Ziel, die Betreuung der Patienten immer weiter zu verbessern.
Wie bereits in den vergangenen Jahren hat Asklepios auch 2016 zusätzliche Mitarbeiter für die Behandlung und Pflege der Patienten eingestellt. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten betrug im Geschäftsjahr 34.887 Vollzeitkräfte (2015: 34.690 Vollzeitkräfte). Im Gesamtkonzern sind heute gut 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Seit der Gründung von Asklepios vor über 30 Jahren steigt die Mitarbeiterzahl damit kontinuierlich.

Eine wichtige Säule der Personalstrategie von Asklepios ist die Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals auf höchstem Niveau, hierfür werden sowohl externe Angebote als auch interne Einrichtungen genutzt. So bietet das Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe beispielsweise jährlich rund 40 Ausbildungsgänge an. Seit 2005 haben bereits mehr als 75.000 Ärzte das interne und externe Bildungsangebot der Asklepios Ärzteakademie in Anspruch genommen.
"Das innovative Arbeitsumfeld mit modernster Medizintechnik, sowie unsere zahlreichen Formate zum Wissensaustausch unter Kollegen machen Asklepios zu einem attraktiven Arbeitgeber für deutsche und internationale Spitzenmediziner", kommentiert  CEO Dr. Thomas Wolfram. "Allerdings bleibt die Personalsituation im Pflegebereich auf absehbare Zeit eine zentrale Herausforderung. Wir werden zukünftig noch mehr tun, um den Pflegeberuf interessanter zu gestalten. In erster Linie bedeutet dies, noch stärker in die Weiterbildungen und Qualifizierung unseres Personals zu investieren. Außerdem müssen wir – gemeinsam mit anderen relevanten Akteuren im Gesundheitswesen und auch den Verantwortlichen in der Politik – die Attraktivität und öffentliche Wertschätzung von Pflegeberufen weiter erhöhen und auch vermitteln. Dazu bedarf es eines gemeinsamen Vorstoßes aller im Gesundheitswesen Verantwortlichen. Insbesondere sollte die Ausbildung abwechslungsreicher werden, damit sich mehr Menschen für diesen Beruf begeistern. Wir plädieren daher für ein  Akademisierung der Pflege und verbesserte Bedingungen für die Ausbildung von jungen Menschen mit mittleren Bildungsabschlüssen, die den herkömmlichen Weg einer dualen Ausbildung wählen möchten. In unserer eigenen Organisation arbeiten wir zudem an der Definition von Verantwortungsbereichen im Sinne eines Skill-and Grade-Mix, um über den Weg durchgängiger und lebenslanger Weiterbildungsmöglichkeiten mit langfristigen Aufstiegschancen, die individuellen Perspektiven unsere Pflegekräfte zu verbessern und so Möglichkeiten zu schaffen auch durch fachliche Qualifikationen die individuelle Vergütung zu verbessern."

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 verfügte Asklepios über Eigenkapital in Höhe von EUR 1.273,4 Mio. (2015: EUR 1.213,5 Mio.) und eine solide Eigenkapitalquote von 36,8 Prozent (2015: 34,7 Prozent). Die Konzernbilanzsumme hat sich auf EUR 3.460,8 Mio. erhöht. Der Verschuldungsgrad belief sich auf das 1,3-fache des EBITDA (31.12.2015: 1,6x). Die Nettoverschuldung betrug zum Bilanzstichtag EUR 524,3 Mio. (31.12.2015: EUR 595,9 Mio.). "2016 konnten wir unsere Finanzierungsstruktur entscheidend verbessern. Mit unserer nunmehr vereinheitlichten, langfristig gesicherten Finanzierung und der starken Eigenkapitalbasis ist Asklepios bestens aufgestellt, um als integrierter Gesundheitskonzern jederzeit attraktive Wachstumschancen ergreifen zu können. Die notwendigen Investitionen, um Spitzenmedizin anbieten können, finanzieren wir vollständig aus dem operativen Cashflow – wie übrigens auch schon in den vergangenen Jahren", sagte CFO Hafid Rifi. Zentrale Maßnahme war die Schuldnerersetzung für die wichtigsten Finanzierungsinstrumente, bei der die Asklepios Kliniken GmbH als Darlehensnehmerin durch die neue Holding Asklepios Verwaltungsgesellschaft mbH ersetzt wurde. Als Vorbereitung auf die Schuldnerersetzung unterbreitete Asklepios im zweiten Halbjahr 2016 den 2013 Schuldscheininvestoren ein Änderungsangebot, das mit großem Zuspruch angenommen wurde. Die Investoren wurden im Kern auf die Standarddokumentation von 2015 überführt, eine strukturelle Nachrangigkeit konnte hiermit für die Investoren verhindert werden. Die Schuldnerersetzung stellt den Abschluss umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen dar.
Neben einem konsequenten Qualitätsmanagement und weiteren Investitionen in Personal und Medizintechnik steht vor allem die Digitalisierung der Medizin für die kontinuierliche Verbesserung von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten im Vordergrund. Ein Beleg und gleichzeitig ein wichtiger Stützpfeiler für dieses Vorhaben ist die strategische Beteiligung an der Meierhofer AG, einem der führenden IT-Dienstleister für Krankenhausinformationssysteme. In enger Kooperation mit den Asklepios-Fachbereichen entwickelt Meierhofer beispielsweise Lösungen zur elektronischen Medikation. In diesem Zusammenhang kommen bereits in zahlreichen Kliniken sogenannte Unit-Dose-Roboter zum Einsatz. Die Entlastung des medizinischen und administrativen Personals durch Digitalisierung ist ein weiteres erklärtes Ziel von Asklepios. Im laufenden Geschäftsjahr ist dafür unter anderem die konzernweite Umsetzung eines Systems zur Online-Terminvergabe geplant.
Auch die Ambulantisierung medizinischer Dienstleistungen begreift Asklepios als Chance: So können bestimmte Leistungen bei gleicher oder besserer Behandlungsqualität zunehmend ambulant angeboten werden, was eine effizientere Nutzung der stationären Systeme gestattet. Mittlerweile können zahlreiche Erkrankungen ohne stationären Klinikaufenthalt erfolgreich behandelt werden. Vor diesem Hintergrund kommt den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) von Asklepios eine wachsende Bedeutung zu. Durch die enge Abstimmung mit den stationären Kliniken erzielt Asklepios so einen schnellen medizinischen Informationsaustausch und ist in der Lage, allen Patienten die für ihre Situation angemessene Behandlung anzubieten.

"In den kommenden Jahren wird die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle spielen. Unsere strategische Beteiligung an einem der führenden Spezialisten für Krankenhaus-IT in Deutschland stärkt gezielt die Integration von eHealth-Lösungen im eigenen Verbund. Unsere 150 Gesundheitseinrichtungen werden zukünftig die Software für die intersektorale, fachübergreifende Zusammenarbeit im Behandlungsnetzwerk und zur Optimierung der Patientenkommunikation nutzen", betont CEO Dr. Thomas Wolfram.
Ausblick: Die wirtschaftlichen Ziele für 2017 beinhalten ein organisches Umsatzwachstum im Bereich von 1,5 Prozent bis 2,5 Prozent und eine leichte aber nachhaltige Steigerung des EBITDA gegenüber dem Vorjahr. Basierend auf diesen Zielen soll die Eigenkapitalquote im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht steigen.