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Bank für Sozialwirtschaft plant Initiierung von Kreditfonds
Die Bank für Sozialwirtschaft AG (BFS) hat sich nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2016 in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet – das Betriebsergebnis stieg um 5,3%. Kunden mit großen Einlagenvolumina werden künftig mit Negativzinsen rechnen müssen. Für das Geschäftsjahr 2017 ist die Initiierung von Kreditfonds geplant. Damit will die BFS ihren Kunden Zugang zum Kapital institutioneller Investoren vermitteln.

"Im Berichtsjahr haben wir angesichts des Niedrigzinsumfeldes unsere Bilanzstruktur optimiert und neue Ertragspotenziale ins Auge gefasst", sagt Prof. Dr. Harald Schmitz, Vorsitzender des Vorstandes der Bank für Sozialwirtschaft AG. Großvolumige Kundeneinlagen wurden zurückgeführt und zugleich der Wertpapierbestand der Bank um 794,2 Mio. Euro reduziert. "Auch wenn sich die Bank für Sozialwirtschaft mit ihrem Fokus auf die Branchen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft in einem Wachstumsmarkt bewegt, bleiben Niedrigzinsumfeld und steigende regulatorische Anforderungen große Herausforderungen. Daher müssen wir jetzt verstärkt neue Ertragschancen nutzen und Kostenentwicklungen steuern." Die Bilanzsumme ist um 667,0 Mio. Euro auf 8,69 Mrd. Euro reduziert worden. Das operative Ergebnis ging aufgrund des anhaltenden Ertragsdrucks auf die Banken leicht zurück. Durch einen Sondereffekt konnte die BFS ihr Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr dennoch um 5,3% auf 85,8 Mio. Euro erhöhen.
Im traditionell starken Kundenkreditgeschäft hat die BFS im Geschäftsjahr 2016 mit einem Plus von 0,8% auf 5.457 Mio. Euro eine leichte Steigerung erzielt. Neuzusagen in Höhe von 562,6 Mio. Euro standen in großem Umfang außerplanmäßige Tilgungen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus gegenüber.
Zugleich ist die Nachfrage nach Krediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten des Kapitalmarktes bei den Zielkunden der Bank weiterhin hoch und wird in den nächsten Jahren noch zunehmen. Dabei spielt der anhaltende Konsolidierungs- und Konzentrationsprozess insbesondere in den Branchen Pflege, Krankenhaus und Rehabilitation ebenso eine Rolle wie die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Zudem nimmt die Bedeutung privater Investitionen in den Kundenbranchen der Bank stetig zu. Ihre Positionierung als Fachbank der Sozial- und Gesundheitswirtschaft stärkt die Bank durch den kontinuierlichen Ausbau ihrer Branchenexpertise und eine Weiterentwicklung ihrer Finanzierungsinstrumente. So ist für das Geschäftsjahr 2017 die Initiierung von Kreditfonds geplant. Damit will die BFS ihren Kunden Zugang zum Kapital institutioneller Investoren vermitteln. Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes werde auch die Bank für Sozialwirtschaft AG im Geschäftsjahr 2017 Kunden mit großen Einlagenvolumina Negativzinsen berechnen müssen: Vorgesehen ist ein im Wettbewerbsvergleich hoher Freibetrag und ein Zinssatz, der unter dem für die Bank aktuell geltenden Refinanzierungssatz von -0,4 % liegt. Zugleich berät die Bank zum Umstieg auf andere Anlageformen. Darüber hinaus ist die die Einführung neuer Kontomodelle geplant, deren Ausstattung und Preise an das Nutzungsverhalten der Kunden angepasst werden, das im Herbst 2016 im Rahmen einer Kundenbefragung erfasst wurde. Durch attraktive Konditionen will die BFS ihre Position als Bank des Zahlungsverkehrs für die Sozialwirtschaft weiter stärken. Zudem wird die "Spendenbank" ihren gemeinnützigen Kunden weiterhin kostenlose Spendenkonten anbieten. Zugleich will sie im Rahmen einer Neuaufstellung und Digitalisierung der Kreditprozesse und der Kundenbetreuung ihre Voraussetzungen zur Kundengewinnung und -bindung optimieren. Für das Geschäftsjahr 2017 und die Folgejahre rechnet die BFS mit einer Konsolidierung ihrer erfolgreichen Entwicklung. Durch ihre Fokussierung auf institutionelle Kunden werde die Bank weiterhin eine überdurchschnittliche Ertragskraft zeigen und im Vergleich zu anderen Banken gut aufgestellt bleiben.
"Wir gehen davon aus, dass die Rahmenbedingungen für Kreditinstitute in den nächsten Jahren anspruchsvoll bleiben werden. Unter anderem stellen wir uns auf eine noch strengere, europaweit einheitliche Bankenaufsicht und auf einen zunehmenden Wettbewerb im Bankenmarkt ein. In unseren Kundenbranchen erwarten wir ebenfalls weiterhin dynamische Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, aus denen kurzfristig neue Geschäftsmodelle und mittel- bis langfristig veränderte Versorgungsstrukturen resultieren werden", so die Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Harald Schmitz, Thomas Kahleis und Oliver Luckner im Geschäftsbericht 2016.
Investiert hat die Bank für Sozialwirtschaft im Berichtsjahr in einen Neubau ihrer Kölner Zentrale: Seit dem 3. März 2017 befindet sich der Firmensitz der BFS am Konrad-Adenauer-Ufer. Der direkt gegenüberliegende bisherige Standort in der Wörthstraße wird beibehalten, die beiden weiteren Kölner Standorte der Bank bis zum Jahresende 2017 aufgelöst.
Der Geschäftsbericht 2016 steht auf www.sozialbank.de zum Download zur Verfügung.
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