Unternehmen
Bayern: 42% der Krankenhäuser kommen nicht aus den roten Zahlen
Beinahe jedes zweite bayerische Krankenhaus musste im Jahr 2016 ein Defizit ausweisen. 42% der Kliniken im Freistaat vermeldeten bei der Umfrage zum "Bayerischen Krankenhaustrend" der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) ein negatives Betriebsergebnis. Vor allem die Gehaltssteigerungen müssten endlich voll finanziert werden, do die BKG.

Damit liegt der Anteil der defizitären Krankenhäuser im fünften Jahr in Folge nahe der 50%-Marke (2015: 44%, 2014: 45%, 2013: 49%, 2012: 46%) und verfestigte sich auf diesem schlechten Niveau. Die wirtschaftlich prekäre Situation der Kliniken bleibt damit nach Aussage des BKG-Geschäftsführers Siegfried Hasenbein "eine Dauerbelastung für die etwa 350 Krankenhäuser und ihre über 170.000 Beschäftigten in Bayern".
Für das laufende Jahr 2017 sehen Bayerns Krankenhausgeschäftsführer keine Besserung. 44% befürchten auch in diesem Jahr, ein negatives Betriebsergebnis zu erwirtschaften und nur noch 26% hoffen darauf, positiv abzuschließen. Knapp jeder dritte Klinikleiter (30%) erwartet, zumindest eine "schwarze Null" schreiben zu können. In ihrer Prognose bewerten die Verantwortlichen die wirtschaftliche Situation in den bayerischen Krankenhäusern auch für die kommenden Jahre zunehmend düster.
"Die jährlichen Steigerungen des Landesbasisfallwerts, also des Richtpreises, nachdem alle stationären Krankenhausleistungen abgerechnet werden, decken nach wie vor nicht die Kostensteigerungen im Krankenhaus" so Hasenbein in seiner Bewertung des Bayerischen Krankenhaustrends.
"Vor allem die jährlichen Gehaltssteigerungen unserer vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den bayerischen Krankenhäusern – die diese für ihre engagierte Arbeit mehr als verdient haben – müssen endlich vollständig finanziert werden." "Die mit der Krankenhausstrukturreform des letzten Jahres angekündigte wirtschaftliche Entlastung kommt bislang bei den Krankenhäusern nicht an" beklagt der BKG-Geschäftsführer.
Ebenso seien die Länder in der Pflicht, für eine ausreichende Finanzierung der Investitionen zu sorgen. Die wirtschaftliche Situation einer Klinik wird laut Hasenbein zusätzlich belastet, wenn sie Investitionen aus Eigenmitteln bestreiten muss, weil die staatliche Investitionsförderung nicht ausreicht.
Die Ergebnisse des "Bayerischen Krankenhaustrends", mit dem die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) jährlich die wirtschaftliche Lage und die Stimmung in den bayerischen Kliniken ermittelt, entwickeln sich als wichtiger Indikator für die bayerische Gesundheits- und Krankenhauspolitik.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren