Unternehmen
Bielefeld: Bethel erwirtschaftet über 1 Mrd. Euro Gesamterträge
Der Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel hat den Jahresbericht für das Jahr 2016/2017 vorgelegt. Mit Gesamterträgen in Höhe von 1,14 Mrd. Euro stellt sich die wirtschaftliche Situation Bethels stabil dar.

Bielefeld (epd). Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von 6,95 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Betrag, der etwa auf Vorjahresniveau liegt, werde vollständig in die diakonische Arbeit des Sozialunternehmens reinvestiert, sagte Bethel-Finanzvorstand Rainer Norden, in Bethel. Positiv fiel auch die Zwischenbilanz zum 150. Jubiläum Bethels aus.
Die Gesamterträge des diakonischen Unternehmens stiegen gegenüber dem Vorjahr leicht auf 1,14 Milliarden Euro. Das sei ein Plus von 3,4 Prozent, erklärte Norden. Leicht gewachsen sei auch die Zahl der Mitarbeiter um rund 450 auf knapp 18.450.
Die Höhe der Spenden und Nachlässe stieg ebenfalls leicht auf rund 49,96 Millionen Euro. Die große Spendenbereitschaft zeige eine enge Verbundenheit vieler Menschen mit Bethel, erklärte Bethel-Chef Ulrich Pohl. Ohne die Spenden könne Bethel viele Angebote im Sozialbereich nicht leisten.
Das Evangelische Klinikum Bethel entwickele sich mit einem positiven Betriebsergebnis von 0,2 Prozent stabil, hieß es. Mit rund 1.500 Betten und 4.300 Beschäftigten ist das Klinikum den Angaben zufolge das größte evangelische Krankenhaus in Deutschland.
Deutlich gestiegen gegenüber dem Vorjahr seien die Investitionen von 80,3 Millionen Euro, erläuterte Finanzvorstand Norden. Schwerpunkte seien neue Wohnangebote in allen Regionen und die Weiterentwicklung von Akutkrankenhäusern sowie von Werkstätten für behinderte Menschen.
Ab dem Jahr 2019 soll ein neues Kinderzentrum Bethel entstehen. Ziel sei es, die Diagnostik und Behandlung unter einem Dach zu bündeln und Familien stärker einzubeziehen. Das Leistungsspektrum soll um eine Kinder- und Jugendpsychiatrie ergänzt werden. Die neue Klinik soll 146 Betten bieten. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2022 geplant. Die bisherige Kinderklinik Bethels, die jährlich rund 40.000 Kinder und Jugendliche behandelt, gehört zu den größten in Deutschland. Die Kosten für den Neubau betragen laut Norden voraussichtlich mehr als 60 Millionen Euro. Die Hälfte der Summe soll aus Spendenmitteln aufgebracht werden.
Bethel-Chef Pohl würdigte angesichts des Bethel-Jubiläumsjahres, dass behinderte Menschen inzwischen wesentlich besser in die Gesellschaft integriert seien. Trotzdem bleibe noch viel zu tun für eine inklusive Gesellschaft. Ursprung des Unternehmens ist die "Rheinisch-Westfälische Anstalt für Epileptische", die 1867 von Kaufleuten der Stadt und der Inneren Mission in Bielefeld ins Leben gerufen wurde. Maßgeblich geprägt wurde die Einrichtung von Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910), der 1872 die Leitung übernahm. Er gab den Anstalten den biblischen Namen Bethel (Haus Gottes).
Ein Höhepunkt des Festjahres zum 150-jährigen Bestehen soll am 5. September in Hannover die Show des "Circus Roncalli" mit behinderten und nichtbehinderten Menschen werden. Als Schlusspunkt des Festjahres wird am 24. Dezember der Gottesdienst aus der Betheler Zionskirche vom ZDF übertragen.
- Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel zählen zu den größten diakonischen Werken Europas. In den Einrichtungen in acht Bundesländern wurden im vergangenen Jahr rund 230.000 Menschen von rund 18.500 Mitarbeitern behandelt, betreut oder ausgebildet. Standorte sind neben Nordrhein-Westfalen Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
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