Bauprojekte

Breisgau: Start für Pflegeprojekt Franziskanergarten

In Kenzingen, einer Kleinstadt im nördlichen Breisgau mit knapp 10.000 Einwohnern, ist ein Mehrgenerationenprojekt Betreuung und Pflege gestartet worden.

- Die AWO startet das Projekt Franziskanergarten in Kenzingen.Abb.: Orbau

Wie die "Badische Zeitung" berichtet, sollen auf dem Areal an der Klostergasse in der Kenzinger Altstadt in zwei Baukörpern eine Kindertagesstätte und zwei Pflegegruppen für das AWO-Pflegeheim sowie ein Wohngebäude entstehen. Bürgermeister Matthias Guderjan spricht von einem der "größten Hochbauprojekte in der Stadtmitte seit Jahrzehnten. Das bringt Leben ins Zentrum".

Laut Landesheimbauverordnung Baden-Württemberg darf es in Pflegeheimen bekanntlich ab dem Jahr 2019 nur noch Einzelzimmer geben darf. Auch im bestehenden AWO-Pflegeheim im ehemaligen Franziskanerkloster müssen die bisherigen Zweibettzimmer zu Einzelzimmern umgebaut werden; das reduiziert die verfügbare Platzzahl von derzeit 56 auf dann noch 39. "Das ist eine Größe, die wirtschaftlich nicht rentabel ist", erklärte Jack Huttmann, Geschäftsführer der AWO Freiburg, am Dienstag. Das war der Ausgangspunkt für das Neubauprojekt.

Die Firmengruppe Orbau aus Zell am Harmersbach baut laut Zeitungsbericht auf dem Gelände in der Altstadt nun zwei Gebäude. In das erste soll im Erdgeschoss die Kindertagesstätte für 65 Kinder, aufgeteilt auf vier Gruppen, entstehen. Sie soll zudem eine Außenspielfläche im Klostergarten bekommen. Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen zwei AWO-Pflegegruppen mit 30 Einzelzimmern untergebracht werden. Sie sollen mit einem Steg direkt an das bestehende Klostergebäude angeschlossen werden. In einem zweiten Bauabschnitt soll an der Ecke Klostergasse und Unterer Zirkel ein Wohngebäude mit voraussichtlich 14 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in Größen von 50 und 100 qm entstehen. Es seien "Gebäude für alle Generationen", sagt Huttmann, und meint z.B. das neue Miteinander von Kita-Kindern und den Pflegeheimbewohnern.

Die Stadt wird die Kita von der Orbau erwerben, die AWO die Pflegegruppen im Teileigentum. Die Wohnungen sollen auf dem Markt angeboten werden. Die Gesamtkosten für das Kita- plus Pflegeprojekt sollen bei 6,5 Millionen Euro liegen.

Der Umbau des bestehenden AWO-Pflegeheims von Doppel- zu Einzelzimmern soll im April 2019 beginnen. 30 Bewohner sollen dann in das neue Gebäude umziehen, damit im Bestandshaus die Sanierung begonnen werden kann. Eine "Zukunftsoption" sei außerdem, im Westflügel des ehemaligen Klosters eine Tagespflege zu etablieren, meint Jack Huttmann.