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Curata beantragt Insolvenzverfahren

Weil Teile der Curata Gruppe in finanzielle Schieflage geraten sind, strebt der Betreiber eine umfassende Sanierung an. Für einzelne Gesellschaften der Gruppe wurden dazu Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.

Peter Paul Gruber, Geschäftsführer und CEO der Curata Care Holding GmbH
Foto: Curata Gruppe Peter Paul Gruber, Geschäftsführer und CEO der Curata Care Holding: „Aufgrund des Zusammentreffens unterschiedlicher, anhaltend wirtschaftlich belastender Entwicklungen sind wir zum Handeln aufgerufen, um den stabilen Kern unseres Verbunds zu schützen und nachhaltig zu stärken."

Die Curata Gruppe strebt eine umfassende Sanierung an. Darum hat das Unternehmen für einzelne Gesellschaften Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Danach soll die Geschäftsführung den Betrieb in Eigenregie fortführen und restrukturieren. Das zuständige Gericht habe gestern den Anträgen für die Curata Care Holding GmbH, die Catering Gebäude Service Mitte, die CP Care Property Management, die Curata Pflege GmbH sowie die Curata Seniorenresidenzen für Pflege und Betreuung GmbH stattgegeben.

„Aufgrund des Zusammentreffens unterschiedlicher, anhaltend wirtschaftlich belastender Entwicklungen sind wir zum Handeln aufgerufen, um den stabilen Kern unseres Verbunds zu schützen und nachhaltig zu stärken“, sagt Peter Paul Gruber, Geschäftsführer und CEO der Curata Care Holding GmbH. Unter anderem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die stark gestiegenen Energiekosten seien Teile der Curata Gruppe in eine finanzielle Schieflage geraten. Verschärft wurde die Situation durch den Mangel an Pflegepersonal, der dazu führt, dass wirtschaftlich notwendige Belegungsquoten teilweise nicht erreicht werden können.

In dem nun eingeleiteten Verfahren will das Management der Gruppe zusammen mit den Geschäftspartnern und in Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter innerhalb von drei Monaten einen Sanierungsplan erstellen. Findet dieser Plan Zustimmung, soll die Restrukturierung auf dieser Basis umgesetzt werden. Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden seien für den Zeitraum der Planerstellung staatlich in voller Höhe gesichert, heißt es.

„Dort, wo wir die Schließung einer Einrichtung nicht verhindern können, erhalten unsere Mitarbeitenden das Angebot, an einem anderen Standort eingesetzt zu werden. Selbstverständlich sorgen wir in diesen Fällen auch dafür, dass betroffene Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Zuhause erhalten“, versichert CEO Gruber.

Zur Curata Gruppe zählen über 40 Standorte in ganz Deutschland mit rund 4.000 Betten und über 3.000 Mitarbeitern.

Bei der Erstellung und Umsetzung des Sanierungsplans wird das Führungsteam der Gruppe durch die Rechtsanwaltskanzlei BBL Brockdorff unter Federführung von Christoph Weber und Oliver Damerius LLM unterstützt, der auch als Generalbevollmächtigter bestellt ist. Betriebswirtschaftlich berät die auf den Gesundheitssektor spezialisierte Hamburger Unternehmensberatung Puke Dresen Mall. Als vorläufiger Sachwalter fungiert der Berliner Rechtsanwalt Christoph Schulte-Kaubrügger, Partner der auf Restrukturierungen und Sanierungen spezialisierten Sozietät White & Case.