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Deutsche Wohnen: Auch das Pflegesegment legt zu

Die Deutsche Wohnen hat das erste Halbjahr 2017 mit einem Konzerngewinn von EUR 672,0 Mio. (H1 2016: EUR 647,2 Mio.) abgeschlossen. Das höhere Betriebsergebnis (EBITDA) sowie die Aufwertung des Portfolios von knapp EUR 900 Mio. waren wesentliche Faktoren für die Ergebnissteigerung gegenüber dem Vorjahr. Und: Der Ergebnisbeitrag aus dem Segment Pflege und Betreutes Wohnen stieg deutlich.

- Hat gut lachen: Deutsche Wohnen CEO Michael Zahn freut sich über die positive Entwicklung - auch im Segment Pflege und Betreutes Wohnen.Foto: Deutsche Wohnen

Das Portfolio der Deutsche Wohnen umfasste zum 30. Juni 2017 rund 163.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit einem Fair Value von rund EUR 17 Mrd. (ohne Pflege und Betreutes Wohnen). Die durchschnittliche monatliche Vertragsmiete im Gesamtbestand betrug zum Stichtag EUR 6,23 je qm. Auf Like-for-like-Basis erzielte die Deutsche Wohnen im Vermietungsbestand ein Mietwachstum von 3,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Leerstand befand sich hier auf einem anhaltend niedrigen Niveau von 1,6% (Vorjahr: 1,4%); davon waren rund 0,4% investitionsbedingt.

Das Verkaufssegment reflektiert die anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilien als Anlageform. Von den 2.611 verkauften Einheiten hatten bereits 1.807 Einheiten Nutzen- und Lasten-Wechsel im ersten Halbjahr 2017 und sind somit in das Verkaufsergebnis von EUR 20,5 Mio. eingeflossen (Vorjahr: EUR 36,7 Mio.). Trotz der Aufwertungen in den vergangenen zwei Jahren bewegen sich die Bruttomargen mit 23 % weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Privatisierungsgeschäft konnten für die ergebniswirksamen Verkäufe sogar Bruttomargen von über 30 % realisiert werden.

Der FFO I (Funds from Operations, operatives Ergebnis nach laufenden Zinsen und Steuern) hat sich im Vorjahresvergleich um 11% auf EUR 220,8 Mio. erhöht (H1 2016: EUR 198,7 Mio.).

Das bereinigte EBITDA ohne Verkaufsergebnis hat sich, bei einer im Vergleich zum Jahresende 2016 weitgehend konstanten Kostenquote um 11 %, auf EUR 290,7 Mio. (Vorjahr: EUR 266,5 Mio.) verbessert.

Der Ergebnisbeitrag aus dem Segment Pflege und Betreutes Wohnen stieg aufgrund von Zukäufen im letzten Geschäftsjahr deutlich auf EUR 24,7 Mio. (Vorjahr: EUR 8,7 Mio.). Die Auslastung der Pflegeeinrichtungen im Eigenbetrieb bewegt sich mit 97% seit Jahren auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Die Integration der zugekauften Einrichtungen erfolgt planmäßig. In diesem Segment ist die Deutsche Wohnen zum einen über Ihre Beteiligung an der KATHARINENHOF Seniorenwohn- und Pflegeanlage Betriebs-GmbH aktiv und managt hier rund 2.500 Wohn- und Pflegeplätzen für ältere Menschen in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Niedersachsen. Die KATHARINENHOF wurde 1990 gegründet und betreibt derzeit 21 Einrichtungen. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen zwei ambulante Pflegedienste in Berlin und Brandenburg. An der KATHARINENHOF hält die Deutsche Wohnen Gruppe 49 Prozent der Anteile.

Zum anderen hat die Deutsche Wohnen im zweiten Halbjahr 2016 rund 4.600 weitere Seniorenheim- und Pflegeplätze akquiriert und ihren Bestand deutlich vergrößert.Wie CARE INVEST im August 2016 berichtete, hat die Deutsche Wohnen hat von der Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH für 420,5 Mio. Euro ein Pflegeheim-Portfolio mit 28 Häusern erworben.

Deutliche Aufwertung des Portfolios: Die Deutsche Wohnen profitiert weiterhin von der starken Nachfrage nach Wohnimmobilien in Metropolregionen. Dies schlägt sich in einer deutlichen Wertentwicklung des Bestands um knapp EUR 900 Mio. nieder. Dabei finden sich die maßgeblichen Aufwertungen mit rund EUR 800 Mio. im Core+-Segment und hier in erster Linie im Großraum Berlin (rund EUR 760 Mio.). Aber auch an den Core-Standorten konnten aufgrund der positiven Entwicklung Aufwertungen in Höhe von rund EUR 70 Mio. vorgenommen werden, hier insbesondere in der Region Hannover/Braunschweig. Die Immobilienbestände sind demzufolge mit dem 22,8-Fachen der annualisierten Nettokaltmiete von EUR 747 Mio. bzw. einer Bruttorendite von 4,4 % bewertet.

Investition in nachhaltige Bestandsentwicklung: Die Deutsche Wohnen investierte im ersten Halbjahr 2017 EUR 124,9 Mio. bzw. rund EUR 25,27 pro qm (Vorjahr: EUR 86,9 Mio./rund EUR 17,70 pro qm) in die Instandhaltung und Modernisierung des Immobilienportfolios. "Unser Modernisierungsprogramm mit einem Gesamtvolumen von EUR 1 Mrd. verläuft planmäßig. Für etwa 40% der Einheiten befinden wir uns in der Ausschreibungs- oder Bauphase. Knapp 10% konnten wir bereits fertigstellen", berichtet Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen SE. "Unser Ziel ist es, so nachhaltige und zukunftsorientierte Wohnquartiere für den urbanen Raum zu schaffen." Bis 2021 sollen rund 30.000 Einheiten saniert werden.

Ausblick: Für das erwartete Like-for-like-Mietwachstum in 2017 erhöht die Deutsche Wohnen ihre Prognose von 3,5% auf über 4% für den gesamten Vermietungsbestand. Darüber hinaus hält die Deutsche Wohnen an ihrer Prognose fest, den FFO I im Geschäftsjahr 2017 auf rund EUR 425 Mio. im Basisszenario zu erhöhen, das heißt ohne weitere Zukäufe und opportunistische Verkäufe.

  • Die Deutsche Wohnen ist eine der führenden börsennotierten Immobiliengesellschaften in Deutschland und Europa, deren operativer Fokus auf der Bewirtschaftung und Entwicklung ihres Portfolios, mit dem Schwerpunkt auf Wohnimmobilien, liegt. Der Bestand umfasste zum 30. Juni 2017 insgesamt 162.985 Einheiten, davon 160.552 Wohneinheiten und 2.433 Gewerbeeinheiten.