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Evangelische Bank: Strategisch auf dem Weg zur „Zukunftsbank“
Auf der dritten ordentlichen Generalversammlung der Evangelischen Bank präsentierte der Vorstand den rund 230 Teilnehmern trotz des äußerst schwierigen Marktumfeldes ein positives Jahresergebnis 2016. Die größte Kirchenbank will 3,5 Mio. Euro Dividende an ihre Mitglieder zahlen. Zudem wurden in Kassel Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand vorgestellt. Und eine Vielzahl von strategischen Projekten soll die künftigen Herausforderungen meistern helfen.

Thomas Katzenmayer, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Bank, blickte auf das vergangene Geschäftsjahr zurück: "Dass 2016 für die Evangelische Bank so positiv verlaufen ist, ist in unserer Branche im aktuellen Wettbewerbsumfeld nicht selbstverständlich. Als größte Kirchenbank Deutschlands sind wir, ebenso wie alle anderen Banken auch, abhängig von den Geschehnissen in Politik und Gesellschaft, von den Entwicklungen im Aufsichtsrecht wie auch an den Finanz- und Kapitalmärkten."
Die Evangelische Bank habe sich auf diese herausfordernden, bewegten Zeiten eingestellt. Während auf der einen Seite bestehende Prozesse und Strukturen hinterfragt und verändert werden, investiert die Kirchenbank auf der anderen Seite bewusst in ihre Zukunftsfähigkeit. Doch Katzenmayer betonte: "Bei allen neuen Wegen, die wir eingeschlagen haben, bleibt unsere christliche Wertebasis wie auch unsere Verwurzelung in Kirche und Diakonie stets bestehen."
Verbunden mit einer konservativen Bilanzierungspolitik blieb die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr mit 7,12 Mrd. Euro nahezu unverändert. Der Ausbau des Kundengeschäfts und die Stärkung des Eigenkapitals wurden weiter erfolgreich vorangetrieben. Die Generalversammlung hat für die Mitglieder der Evangelischen Bank eine Dividende in Höhe von 3% beschlossen. In Summe zahlt die Kirchenbank 3,5 Mio. Euro Dividende an ihre Mitglieder.
Neben Themen wie dem Niedrigzinsniveau und der Regulatorik ging Katzenmayer in seiner Berichterstattung vor allem auf den Megatrend Digitalisierung ein. Digitale Veränderungen prägen Alltag, Arbeitswelt und das soziale Miteinander. Moderne, vernetzte Technologien halten in der Finanzdienstleistungsbranche seit Jahren Einzug. Die Digitalisierung des Bankings schreitet rasant voran. Telefon-Banking, Online-Banking und mobiles Banking erobern immer größere Marktanteile.
"Auf diese umfassenden Veränderungen müssen wir vorbereitet sein. In der Evangelischen Bank stellen wir uns diesen Herausforderungen mit strategischen Projekten, die unter dem Namen Die Zukunftsbank EB Pro 5.0 zusammengefasst werden. Damit bringen wir zum Ausdruck, dass wir unsere Zukunft proaktiv und professionell gestalten. Wir sind in Bewegung und haben unser Ziel vor Augen. Und innerhalb der nächsten fünf Jahre werden wir alle erforderlichen Maßnahmen umsetzen, um dieses Ziel auch zu erreichen", führte der Vorstandsvorsitzende aus. Die strategischen Projekte befassen sich mit den Themen Standortkonzeption, Servicebank (EB Direkt), Customer Relationship Management sowie Digitalisierung. Sie seien eng miteinander verzahnt und aufeinander abgestimmt.
Personelle Veränderungen: Der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Kösters wurde im Rahmen der Generalversammlung nach acht Jahren im Amt aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Ein wichtiger Meilenstein in seiner Amtszeit war der Zusammenschluss der beiden Althäuser Evangelische Kreditgenossenschaft (EKK) und Evangelische Darlehnsgenossenschaft (EDG) im Jahr 2014. Vorstand und Aufsichtsrat dankten Kösters für seinen stets engagierten und intensiven Einsatz zum Wohle der Evangelischen Bank.
In der an die Generalversammlung anschließenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurde Edgar Schneider, ehemaliges Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbands, zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Evangelischen Bank gewählt. Der 58 Jahre alte Wirtschaftsprüfer und Steuerberater übernimmt das Amt in einer bewegten, von Umbrüchen geprägten Zeit.
Zum ersten Mal nahm Joachim Fröhlich in seiner neuen Funktion als Vorstandsmitglied der Evangelischen Bank an der Generalversammlung teil. Er wurde zum 1. Juni 2017 vom Aufsichtsrat für die Dauer von fünf Jahren in den Vorstand berufen. Bereits seit dem 1. Oktober 2015 ist Fröhlich als Generalbevollmächtigter für die Bereiche Asset Management, Privatkunden und Unternehmensservice verantwortlich. Für diese Bereiche wird er auch weiterhin zuständig sein. Zuvor leitete der MBA der Steinbeis-Hochschule Berlin, DVFA-Investmentanalyst sowie Certified European Financial Analyst seit 2011 den Bereich Vermögensmanagement/Treasury. Vor seiner Zeit bei der Kirchenbank war Fröhlich als Leiter des Investment Consultings bei FAROS Consulting tätig. Erste Stationen seiner beruflichen Laufbahn hatte der gelernte Bankkaufmann in Leitungspositionen im Bereich Treasury der Volksbank Wetzlar-Weilburg eG und im Bereich Kapitalmarkt/ Zinsbuchsteuerung (Treasury) der Wüstenrot Bank und Bausparkasse verbracht.
Die Evangelische Bank eG ist ein genossenschaftlich organisiertes Kreditinstitut. Mit einer Bilanzsumme von 7,1 Mrd. Euro ist die EB die größte Kirchenbank, zählt zu den zehn größten Genossenschaftsinstituten in Deutschland und ist ein spezialisierter Finanzdienstleister für Kirchen, Diakonie, Caritas, Freie Wohlfahrtspflege und Sozialwirtschaft sowie alle privaten Kunden mit christlicher Werteorientierung. Mehr als 480 Mitarbeiter betreuen bundesweit etwa 19.000 institutionelle Kunden und ca. 72.000 private Kunden an 14 Standorten.
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