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Finanzinvestor bietet 3,5 Mrd Euro für Pharma-Konzern Stada

Der Finanzinvestor Cinven hat nach einem Bericht der "Financial Times" ein formelles Übernahmeangebot für das Pharmaunternehmen Stada vorgelegt. Großaktionär Active Ownership Capital (AOC) könnte damit den Wert seines Stada-Investments innerhalb eines Jahres fast verdoppelt.

- Pharmakonzern Stada: Alles Gute  - für Finanzinvestoren.

London  – Das Private-Equity-Haus Cinven Cinven hat ein indikatives Angebot über 100 Prozent der Anteile vorgelegt, teilte Stada am späten Sonntagabend mit. Der Preis liege bei 56 Euro je Aktie oder insgesamt 3,5 Milliarden Euro, berichtete das Blatt am Sonntag auf seiner Internetseite unter Berufung auf "Personen, die die Situation eng verfolgen". Das entspricht einem Aufschlag von 12 Prozent auf den Schlusskurs der Stada-Aktie am Freitag. Keines der beiden Unternehmen wollte sich dem Bericht zufolge dazu äußern. Zudem gebe es eine weitere Offerte, zu dem Stada aber keine weiteren Angaben machte. Der Hersteller von Marken wie Grippostad oder Ladival sprach vom "Erhalt rechtlich unverbindlicher Interessenbekundungen zur Übernahme"; beide Offerten seien rechtsunverbindlich, ob es tatsächlich zu einem Kaufangebot komme, sei noch unklar. Nach Informationen von "manager-magazin.de" haben auch andere Finanzinvestoren wie Advent, Bain Capital, Permira und CVC eine mögliche Offerte für Stada zum Teil bereits im Detail durchgerechnet.

Stada-Chef Matthias Weidenfels hatte im November betont, er glaube trotz immer wieder aufflammender Übernahmefantasien an die Eigenständigkeit des Unternehmens. "Allerdings ist Eigenständigkeit nie Selbstzweck. Das heißt im Umkehrschluss aber auch nicht, dass ich einen Verkaufsauftrag habe", sagte er dem "Handelsblatt". Die Rechtslage sei eindeutig: "Sollte es einmal ein Übernahmeangebot geben, dann müsste das Management es auch prüfen.". Das Unternehmen aus Bad Vilbel in Hessen befindet sich derzeit im Umbau. Nicht profitable Geschäftsfelder sind aufgegeben und abgeschrieben worden, was zuletzt den Quartalsgewinn geschmälert hatte. Eine Übernahme durch Cinven zu dem in der Zeitung genannten Preis wäre ein großer Erfolg für den Großaktionär Active Ownership Capital (AOC). Dieser hatte auf der Hauptversammlung Ende August den bisherigen Aufsichtsratschef Martin Abend zu Fall gebracht.

Bei einem Übernahmepreis von 58 Euro je Aktie hätte AOC den Wert seines Stada-Investments innerhalb eines Jahres fast verdoppelt.