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Frankreich: Untersuchungen gegen Orpea

Nach gravierenden Vorwürfen gegen den französischen Orpea Konzern will die französische Regierung Klarheit schaffen.

Orpea-Logo, Stand Expo Real
Foto: CARE Invest In Frankreich wurden Untersuchungsverfahren gegen den Konzern Orpea eingeleitet,

Man leite zwei Untersuchungsverfahren gegen den Konzern Orpea ein, schrieb die in Frankreich für Senioren zuständige Ministerin Brigitte Bourguignon auf Twitter nach einem Treffen mit Verantwortlichen des Unternehmens. Es stellten sich viele Fragen, sagte sie dem Sender France Inter. Die regionalen Gesundheitsbehörden sollten nun alle Einrichtungen des Konzerns unter die Lupe nehmen. Auch die Finanzen würden geprüft.

Vergangene Woche war in Frankreich beim Verlag Fayard das Enthüllungsbuch „Les Fossoyeurs“ (auf Deutsch: Die Totengräber) des Journalisten Victor Castanet erschienen. In dem Buch beschuldigt Castanet Orpea unter anderem, medizinische Betreuung, Hygieneprodukte und Essen der Altenheimbewohner zu rationieren, um mehr Profit zu generieren. Am Wochenende trennte sich der Konzern, der weltweit mehr als 1.150 Einrichtungen betreibt, dann von seinem Geschäftsführer. Yves Le Masne wurde von Philippe Charrier abgelöst. Charrier sei vom Verwaltungsrat beauftragt worden, die erhobenen Vorwürfe aufzuklären, teilte das Unternehmen mit.

Orpea betreibt in Deutschland nach eigenen Angaben 191 Einrichtungen mit 20.577 Betten. In einer Mitteilung weist Orpea Deutschland darauf hin, dass die in Frankreich erhobenen Vorwürfe „keinerlei Bezug zu Deutschland“ hätten. Außerdem habe Orpea S.A. in Frankreich die in dem Buch formulierten Vorwürfe „entschieden zurückgewiesen und leitet rechtliche Schritte ein. Insbesondere weist Orpea von sich, dass ein systemisches Problem vorliegen könnte.“

(mit dpa)