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Gesundheit Nordhessen Holding überrascht mit Gewinn

Auch mal schön: Entgegen der eigenen Prognose hat der Kasseler Klinikkonzern Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) im Jahr 2016 erneut schwarze Zahlen geschrieben.

- Struktur des Gesundheitskonzerns Gesundheit Nordhessen: "Kooperation und Vernetzung".Abb.: GNH

Der Klinikkonzern Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) schloss das Jahr 2016 mit einem Plus von 2,1 Mio Euro ab (2015: 3,2 Mio Euro), wie der Vorstandsvorsitzende Karsten Honsel am Freitag in Kassel mitteilte. Ursprünglich hatte das Gesundheitsunternehmen einen Verlust von 0,6 Mio Euro erwartet. Ursache war eine bessere Vergütung der Leistungen und ein Anstieg der stationären Patientenzahl auf 73.815 (2015: 72.902). Zum achten Jahresgewinn in Folge trug laut GNH das Klinikum Kassel maßgeblich bei, das wieder ein großes Plus erwirtschaftete. Tochtergesellschaften des Konzerns schreiben hingegen rote Zahlen.

Die Seniorenwohnanlagen SWA Kassel GmbH betreibt Seniorenzentren, betreute Seniorenwohnungen und den ambulanten Kranken- und Pflegedienst "SWA aktiv". Bei den SWA war das Jahr 2016 geprägt von der Schließung der stationären Pflege am Standort Fasanenhof. Dabei sei es gelungen, für alle 80 Bewohner neue Wohnplätze zu finden und für die Beschäftigten neue berufliche Perspektiven innerhalb und außerhalb der GNH zugeben. Für die Immobilie des bisherigen Pflegeheims habe die GNH gemeinsam mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel (GWG) ein Konzept entwickelt. Die Verhandlungen dazu, auch mit den Wohnungs- und Grundstückseigentümern der direkt angrenzenden "Residenz", laufen noch.

Als Beispiele für intensive Vernetzung nannte Honsel das gemeinsam mit dem Klinikum Fulda gegründete Transplantationszentrum Fulda – Kassel, das Diabeteszentrum Nordhessen, die Telemedizin und das NeuroNetz Mitte, in dem mittlerweile 14 Kliniken aus Nordhessen und benachbarten Bundesländern für eine optimale Versorgung von Schlaganfall-Patienten zusammenarbeiteten. Das Klinikum Kassel mit seiner neurologischen Expertise und den angrenzenden Fachrichtungen Neuroradiologie, Neurochirurgie und Kardiologie könne auch Patienten mit schweren Schlaganfällen auf höchstem medizinischen Niveau behandeln.

Im laufenden Jahr entspricht der Geschäftsverlauf im Wesentlichen der Planung. Honsel rechnet mit einem leicht positiven Ergebnis. Neben dem Neubau der Kreisklinik Hofgeismar sind weitere Bauvorhaben in Planung: Der Neubau der Psychiatrie auf dem Klinikum-Gelände, Investitionen in die Speisenversorung und eine neue GNH-Kita. Die Telemedizin, die insbesondere vom Klinikum vorangebracht wird, soll künftig als eigenes Zentrum für Telemedizin in der Gesundheit Nordhessen entwickelt werden. Dazu gehört neben dem Ausbau der Teleradiologie und Teleneurologie auch die Entwicklung und Entscheidung über neue telemedizinische Bereiche wie Tele-Intensiv und Virtuelle Pathologie.

Zudem läuft der "Zukunftssicherungstarifvertrag (ZuSi)" bis 2020 weiter, nach dem viele Beschäftigte auf einen Teil ihrer Vergütung verzichten. Dafür sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Läuft das Jahr gut, bekommen sie einbehaltenes Geld am Ende zurück (Rückzahlungsbetrag für 2016: 4,89 Mio. Euro).

Die GNH ist mit rund 4800 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Nordhessen. Zu ihr gehören Kliniken in Kassels Umland, ambulante Einrichtungen und Pflegeheime. Hauptgesellschafter ist die Stadt Kassel.