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Großer Bedarf: Caritas-Altenheim wird zum Haus für psychisch Kranke

In der Stadt Salzburg wird ein Altenheim der Caritas zu einem Haus für Bewohner mit psychiatrischen Beeinträchtigungen und Betreuungsbedarf umgebaut  – die Vorschriften für die Altenversorgung könne das Gebäude nicht mehr erfüllen. Kommunale und private Heimbetreiber wollen die bisherigen Heimbewohner übernehmen.

- Salzburg: Das Albertus Magnus Haus schließt als Altenheim im Juni und wird nach einem Umbau als Haus für Menschen mit psychiatrischen Beeinträchtigungen wieder eröffnet.Foto: Caritas Salzburg

Das Albertus Magnus Haus (AMH), ein Seniorenheim der Caritas Salzburg, stellt im Juni 2017 seinen Betrieb ein. "Das Haus entspricht weder in baulicher noch in ausstattungstechnischer Hinsicht den aktuellen Qualitätsanforderungen für Seniorenwohnheime", teilte die Caritas mit. Das AMH wird zu einer Einrichtung für Bewohner mit psychiatrischen Beeinträchtigungen und hohem Pflegebedarf umgebaut. Ein Großteil der bisher dort wohnenden Senioren habe schon neue Plätze gefunden.

Caritas-Geschäftsleitung und Sachverständige kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass das Haus aus den 70er Jahren nicht mehr dem heutigen Standard entspricht. "Die Räume sind zu klein, die Barrierefreiheit ist nicht gewährleistet und die sanitären Anlagen erfüllen die gesetzlichen Richtlinien nicht mehr", so Caritas Direktor Johannes Dines. Ein Umbau zu einem zeitgemäßen Seniorenheim wäre zu teuer. Derzeit wohnen noch 24 Heimbewohner im Albertus-Magnus-Haus. Sie sollen in den nächsten Wochen und Monaten ausziehen, sagte  Dines von der Caritas gegenüber dem ORF: "Wir haben schon 2016 mit den städtischen und privaten Seniorenwohnhäusern vereinbart, dass die Bewohner unseres Hauses von diesen übernommen werden." Mittelfristig dürfte das bestehende Angebot an Plätzen auch nach der Schließung es Albertus-Magnus-Hauses  in der Stadt Salzburg vorhanden sein. Eine Bedarfsanalysen-Studie der Sozialabteilung der Landesregierung aus dem Jahr 2015 kommt zum Ergebnis, dass in der Stadt Salzburg bis zum Jahr 2025 ein Überhang von 47 Betten bestehen werde. Nach der Räumung werde das AMH – nach dem Vorbild der Caritas  Altenpension (APE) in Glasenbach – zu einer Einrichtung für Bewohner mit psychiatrischen Beeinträchtigungen und hohem Pflegebedarf umgewidmet, entsprechend modernisiert und im Wohngruppenmodell umgebaut. Es gebe einen großen Bedarf in der Stadt Salzburg an Wohnplätzen für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung mit hohem Pflege-und Betreuungsbedarf, hat die Caritas festgestellt. Die Wartezeit für einen Platz in der Caritas Altenpension kann derzeit bis zu zwei Jahre betragen.