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Hohes Expansionstempo: Fresenius will jetzt US-Generikahersteller Akorn kaufen

Der Medizinkonzern Fresenius Kabi ist offenbar an einer Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn interessiert. Akorn hat derzeit einen Börsenwert von knapp 4 Mrd. Dollar.

- Das internationale Akorn-Geschäft soll bald Fresenius Kabi verstärken.Abb.: www.akorn.com

Die Tochter Fesenius Kabi befände sich in fortgeschrittenen Gesprächen über einen möglichen Erwerb, teilte Fresenius am Freitagabend mit. «Der Abschluss einer bindenden Zusammenschlussvereinbarung ist unter anderem von der Zustimmung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Fresenius Management SE sowie des Board of Directors von Akorn abhängig», hieß es weiter. Es könne keine Gewähr dafür gegeben werden, dass und zu welchen Konditionen die Transaktion zustande komme. Weitere Stellungnahmen über die Beratungen seien nicht geplant.

Akorn hat einen Börsenwert von 3,7 Milliarden Dollar. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg über die Verhandlungen berichtet. Nachbörslich sprangen Akorn-Aktien um 8,3 Prozent in die Höhe.

Fresenius-Chef Stephan Sturm hatte Ende Februar auf einer Pressekonferenz gesagt, das Unternehmen wolle «in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen». Experten zufolge könnte Akorn die Flüssigmedizinsparte ergänzen.

Die Dialyse-Tochter FMC hatte sich zuletzt in Australien durch eine kleinere Teil-Übernahme verstärkt. Im Februar schloss Fresenius Helios zudem den Kauf des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud ab.

Hintergrund: Sturm hatte erst vor kurzem gesagt, dass nach dem Kauf des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud für 5,8 Mrd Euro der Übernahmehunger noch nicht gestillt sei. Das Unternehmen sei offen für weitere milliardenschwere Akquisitionen.

Wie von Fresenius zu erfahren ist, soll die Sparte Kabi soll nach dem Willen von Sturm in neue Marktsegmente vorstoßen, etwa ins Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Auch ein Einstieg in das Geschäft mit Nachahmer-Medikamenten für Biotech-Arzneimittel, sogenannte Biosimilars, sei denkbar. Außerdem wolle Kabi sein weltweites Netzwerk ausbauen.