Unternehmen
KGMV: Krankenhäuser fahren auf Verschleiß
Nach Meinung der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV) ignoriert das Land "seit Jahren seine gesetzliche Pflicht, für die Investitionskosten der Krankenhäuser aufzukommen" – kein Geld für notwendige Anschaffungen, Bauvorhaben oder etwa Digitaliserung der Kliniken. Die Politik betrachte die Krankenhäuser nur als "lästige Kostenfaktoren".

"Das Land Mecklenburg-Vorpommern ignoriert seit einigen Jahren zunehmend seine gesetzliche Pflicht, für die Investitionskosten der Krankenhäuser aufzukommen. Sie ist hier inzwischen vom Tabellenführer auf Bundesebene in das letzte Drittel abgesackt, so die Einschätzung vom KGMV-Vorsitzenden Dr. Hanns-Diethard Voigt vor den Mitgliedern des Vorstandes der Landeskrankenhausgesellschaft, die in Schwerin tagten. "Die Politik zeigt uns die kalte Schulter", konstatierte er.
Die Krankenhäuser würden mit der Investitionslast allein gelassen und müssten sehen, wie sie das Geld für die notwendigen Anschaffungen, für Bauvorhaben, auch für die inzwischen von Politikern ständig im Munde geführte Digitalisierung der Kliniken, heranschafften. "Tatsächlich fahren wir auf Verschleiß und müssen für das Nötigste sogar Mittel nehmen, die eigentlich nicht dafür vorgesehen sind", bringt der Geschäftsführer der KGMV, Wolfgang Gagzow, die Sachlage auf dem Punkt.
"Die Krankenhäuser verschwenden kein Geld. Das haben sie seit Jahrzehnten bewiesen. Auch die Fördermittel der ersten Nachwendejahre wurden akribisch genutzt. "Wir haben im Bemühen des zuständigen Ministeriums, der Krankenkassen und der Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit den weiteren an der Krankenhausplanung Beteiligten keinen Cent verschwendet", so Gagzow. "Aber Fakt ist, dass es nicht reicht. Wir fordern, dass unser Bundesland endlich in die Zukunft der Krankenhäuser investiert und sie nicht als lästige Kostenfaktoren betrachtet. Sie sind ein wesentlicher Teil unserer Infrastruktur und der Daseinsvorsorge für die Menschen, die hier leben. Unsere Bürger haben einen Anspruch auf modern ausgestattete Krankenhäuser und auf eine hohe Qualität der medizinischen Versorgung. Das Engagement der Mitarbeiter, das nicht hoch genug zu schätzen ist, kann den erheblichen und nachgewiesenen Investitionsstau nicht mehr kompensieren."
"Es wird höchste Zeit, dass unsere Landespolitik endlich ihre gesetzliche Pflicht erfüllt und die Krankenhäuser mit den notwendigen Investitionsfördermitteln ausstattet", forderten die Vertreter der Krankenhausträger. Der Beitrag zur Wertschöpfung unseres Landes sei erheblich. Auch das muss Eingang in die Erkenntnispolitik unseres Landes finden.
Der Krankenhausgesellschaft haben sich aktuell alle 37 Akutkrankenhäuser und 4 Rehabilitationskliniken angeschlossen. Mit etwa 20.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von ca. 1,5 Mrd. Euro erfüllen die Krankenhäuser eine bedeutende Arbeitgeberfunktion und leisten darüber hinaus einen bedeutenden gesundheitswirtschaftlichen Beitrag in Mecklenburg-Vorpommern. Jährlich werden ca. 450.000 Patienten stationär und 1 Millionen Patienten ambulant behandelt.
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