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Komplexträgerstudie: Scheitern Strategien an der Organisation?

Ein Komplexträger, der Leistungen in der Behinderten-, Kinder-, Jugend- oder Altenhilfe anbietet, steht wie kein anderes Unternehmen vor neuen Herausforderungen und muss strategisch reagieren. Die 2. Komplexträgerstudie von Curacon stellt die These auf, dass auch beste Strategien oft an starren Organisationsform der Komplexträger scheitern. Den Fachtag dazu gibt es im Juni 2017.

- Jochen Richter, Leiter Geschäftsfeld Strategie und Organisation in der Sozialwirtschaft, leitet die zweite Komplexträgerstudie von Curacon.

Das gesellschaftspolitische und finanzierende Umfeld des Sozial- und Gesundheitswesens ist immer mehr von Komplexität geprägt. Dies lässt sich nicht zuletzt an den (Mega-)Trends und Entwicklungen dieses Sektors ausmachen; wie z.B. Demographie, IT-und Prozessinnovationen, rückläufige öffentliche Mittel und Zunahme privater Finanzierungen, Hyperwettbewerb innerhalb der Branche. Ein Komplexträger, der Leistungen in der Behinderten-, Kinder-, Jugend- oder Altenhilfe anbietet, steht wie kein anderes Unternehmen vor diesen Herausforderungen, weil er mit mehreren Hilfefeldern in verschiedenen Märkten agiert und frühzeitig Chancen und Risiken erkennen muss.

Gerade vor dem Hintergrund der immer weiter rückläufigen öffentlichen Finanzierung dürfte sich für viele Komplexträger die Frage nach der strategischen Ausrichtung stellen. Ohne ein umfassendes strategisches Konzept sind die Herausforderungen kaum zu bewältigen. Immerhin: Immer mehr Komplexträger entwickeln Konzern- und Geschäftsfeldstrategien. Dies war ein Ergebnis der ersten Komplexträgerstudie (2015) der Curacon Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Welche Voraussetzungen müssen in der Unternehmensorganisation geschaffen werden, um Strategien auch erfolgreich umsetzen zu können? Dieser Frage widmet sich die zweite Komplexträgerstudie, die unter der Federführung von Jochen Richter, Leiter Geschäftsfeld Strategie und Organisation in der Sozialwirtschaft, aktuell erstellt wird.

Die aufgestellte Kernthese "Strategien scheitern in der Organisation" wurde in Anlehnung an den amerikanischen Wirtschaftshistoriker Alfred D. Chandler entwickelt. Mit seinen Forschungen kam er unter anderem zu dem Schluss, dass ein Unternehmen bereit sein muss, seine Unternehmensorganisation im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung umzustrukturieren, um den Unternehmenserfolg langfristig zu gewährleisten. Die Curacon-Studie "Strategien in der Organisation managen" analysiert, ob die Mehrheit der Komplexträger flexibel genug ist, um auf veränderte Rahmenbedingungen mit entsprechenden Strategien und daraus resultierenden Strukturveränderungen in der Organisation reagieren zu können. Es wird unterstellt, dass Strategien oftmals den Strukturen folgen und nicht umgekehrt, wie von Chandler empfohlen. Dabei kann die Strategie noch so gut sein, am Ende wird sie an der komplexen und oft starren Organisationsform der Komplexträger scheitern.

  • Ob sich die aufgestellten Thesen durch die Erfahrungen der Praxis bestätigen lassen, wird Curacon beim diesjährigen Fachtag für Komplexträger am 26./27.06.2017 in Frankfurt am Main vorstellen. CARE INVEST wird vor Ort sein.
  • Falls Sie Fragen zur Studie haben oder teilnehmen möchten, können Sie sich über die E-Mail-Adresse "komplextraegerstudie@curacon.de" an das Unternehmen wenden.