Unternehmen
Milliarden-Deal: FMC will US-Medizintechnikkonzern NxStage übernehmen
Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) will mit einem Milliardenzukauf sein internationales Geschäft stärken.

Mit einem Milliardenzukauf will FMC sein Geschäft in den USA stärken. Für das Medizintechnik- und -dienstleistungsunternehmen NxStage Medical bietet FMC 30 US-Dollar je Aktie in bar, wie die Gesellschaft mitteilte. Die Übernahme habe ein Volumen von insgesamt 2 Milliarden US-Dollar (rund 1,7 Mrd Euro). Ein Abschluss werde im Jahr 2018 erwartet. Händler an der Börse stehen dem Kauf eher zurückhaltend gegenüber. Der Erwerb sei zwar nützlich, der Kaufpreis aber zu hoch. FMC zahle eine Prämie von rund 30 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs, so Marktteilnehmer. Die Aktie des Dialysekonzern büßte am Montag 1,47 Prozent auf 77,88 Euro ein. Im Handelsverlauf war das Minus zeitweise noch größer gewesen.
Mit dem Deal strebe der Konzern eine weltweit führende Position in der Heimdialyse an und erweitere das US-Geschäft im Bereich Intensivmedizin. Das Management von NxStage befürworte die Transaktion. Die Behörden müssen der Übernahme aber noch zustimmen.
Geht sie über die Bühne, sollen in den ersten drei bis fünf Jahren nach Abschluss Synergien von 80 bis 100 Millionen US-Dollar vor Steuern jährlich dabei herausspringen.
NxStage entwickelt, produziert und vermarktet mit rund 3400 Mitarbeitern Produkte zur Behandlung von Menschen mit chronischer Nierenerkrankung (ESRD) sowie akutem Nierenversagen. NxStage mit Sitz in Lawrence (Massachusetts) betreibt den Angaben zufolge zudem eine kleinere Anzahl von Dialysezentren zur Behandlung chronisch nierenkranker Patienten. 2016 lag der Umsatz bei 366 Millionen US-Dollar.
"Heimdialyse ist eine wichtige Form der Behandlung nierenkranker Menschen", sagte Bill Valle, Nordamerika-Chef von FMC, laut Mitteilung. "Die Akquisition wird unser Wachstum und Weiterentwicklungen in diesem zukunftsträchtigen Bereich beschleunigen." Der FMC-Konzern erzielte 2016 über 70 Prozent seiner Erlöse und rund 80 Prozent seines operativen Ergebnisses in den USA.
FMC sieht in den kommenden Jahren weiter gute Chancen auf dem Dialysemarkt. Die Zahl der Dialysepatienten dürfte in den Jahren von 2015 bis 2025 weltweit um rund 6 Prozent steigen, sagte CEO Rice Powell in einer Telefonkonferenz. 2025 dürfte es demnach etwa 4,9 Millionen Patienten geben. Und immer mehr Patienten würden sich zuhause behandeln wollen, hätten sie die Möglichkeit dazu. Derzeit nutzen in den USA knapp 12 Prozent die Heimdialyse.
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