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Neues Berechnungsmodell der BFS Service präzisiert ambulante und stationäre Bedarfe
Ein neues Bedarfsberechnungsmodell der BFS Service GmbH liefert erstmals präzisierte Auswertungen zur kleinräumigen Bedarfssituation stationär und ambulant sowie des Anteils an informeller Pflege an ausgewählten Standorten.

Die BFS Service GmbH ist seit vielen Jahren im Bereich der Immobilienbewertung und der Erstellung von Standort- und Wettbewerbsanalysen tätig. Diese Analysen dienen u.a. der operativen und strate-gischen Entscheidungsfindung der Marktteilnehmer im Pflegesektor und bilden somit die Basis für langfristige Investitionsentscheidungen. Wesentlicher Bestandteil der Analysen ist die Bedarfsberechnung an professioneller Altenpflege an einem ausgewählten Standort. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungsunternehmen PROGNOS AG wurde das bisherige Bedarfsberechnungsmodell der BFS Service GmbH nun überarbeitet und weiterentwickelt.
Gewöhnliche Bedarfsprognosen beziehen sich i.d.R. auf den jeweiligen Landkreis oder die die jeweilige Stadt und basieren dabei vornehmlich auf der Bevölkerungsentwicklung der nächsten Jahre. Mit dem neuen Bedarfsberechnungsmodell sind nun präzisierte Auswertungen zur Bedarfssituation stationär und ambulant sowie des Anteils an informeller Pflege möglich. Dabei werden kleinteilige, standortbezogene Berechnungen auf Basis eines Achtels eines Postleitzahlengebietes möglich. Darüber hinaus können neben der Bedarfsbetrachtung der unterschiedlichen Sektoren im Rahmen einer Alternativbetrachtung verschiedene Szenarienberechnungen simuliert werden. Diese können den Blick zukunftsgerichtet darauf lenken, wie sich die Bedarfssituation darstellen wird, wenn die ambulante Pflege weiter gestärkt wird.
Das neue Bedarfsberechnungsmodell kommt im Rahmen der Quick-Checks und Analysen der BFS Service GmbH zur Anwendung. Investoren oder Betreibern, die eine Erweiterung oder einen Neubau einer Pflegeeinrichtung planen, bietet das neue Bedarfsmodell die Möglichkeit ihr Vorhaben durch validierte Bedarfszahlen zu stützen oder anzupassen. "Statt pauschaler Bedarfsrichtwerte bilden wir den Bedarf ambulant wie stationär kleinräumig auf Basis valider Daten ab und tragen somit den Veränderungen des Pflegesektors Rechnung", konstatiert Ulrich Schartow, Geschäftsführer der BFS Service GmbH.
Funktionsweise des Modells: Um den Bedarf an professioneller Pflege zu ermitteln, wird im ersten Schritt ein individuelles Einzugsgebiet definiert. Für dieses Einzugsgebiet errechnet das Modell anhand einer Kombination aus alters-, geschlechts- und kreisspezifischen Pflegequoten sowie aus Daten zur Bevölkerungsstruktur die Zahl der Pflegebedürftigen. Im zweiten Schritt wird die tatsächliche Inanspruchnahme von professioneller ambulanter und stationärer Pflege ermittelt. Um nicht auf eine pauschale prozentuale Annahme zurückgreifen zu müssen, wurden bei der Entwicklung des Modells eine Vielzahl von möglichen Faktoren auf ihren statistisch messbaren Einfluss diesbezüglich getestet.
Zwölf Faktoren konnte durch dieses Vorgehen eine im statistischen Sinne signifikante Wirkung nachgewiesen werden, z.B. inwieweit die Auslastung bestehender ambulanter wie stationärer Plätze oder die Anzahl der Frauen zwischen 40 und 74 Jahren mit dem Bedarf an professioneller Pflege korrelieren. So konnten u.a. auch messbare Zusammenhänge zwischen dem Anteil alleinstehender Senioren und dem Anteil der Menschen, die Hilfe zur Pflege beziehen nachgewiesen werden. In einem dritten Schritt erfolgt die Aufteilung der ermittelten Zahl an Pflegebedürftigen auf die Settings stationär, ambulant professionell und ambulant informell. Hierdurch kann die regionale Anzahl Pflegebedürftiger hinsichtlich der Verteilung der Pflegesettings innerhalb eines Einzugsgebietes explizit visualisiert werden.
Für Rückfragen: Britta Klemm, Teamleitung Analyse / Beratung Sozialwirtschaft, b.klemm@sozialbank.de
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