Bauprojekte

Pflegeimmobilien: Neubau 2016 weit unter Bedarf

Im Jahr 2016 sind in Deutschland weitere 139 Pflegeheime mit einer Gesamtkapazität von knapp 9.000 Dauerpflegeplätzen entstanden, so der Informationsdienstleister "marktdialog"; 70% davon in privater Trägerschaft. Gleichwohl bleibe das ausgebaute Angebot weit unter dem voraussichtlichen Bedarf.

- In 2016 neu erbaute Wohn-/Pflegeeinrichtungen (vollstationäre sowie heim- oder betreiberverbundene teilstationäre und ambulante Pflegeangebote) in Deutschland.Abb.: Marktdialog.com

Damit registrierte der Informationsdienstleister "marktdialog" für 2016 eine deutliche Steigerung der vollstationären Pflegekapazitäten gegenüber dem Vorjahr 2015. Die sich im noch Frühsommer 2016 abzeichnende schwache Entwicklung neuer Pflegebetten sei vor allem aufgrund eines starken 2. Halbjahres nicht eingetreten. Gleichwohl bleibe das Angebot deutlich unter dem voraussichtlichen Bedarf, der von Pflegemarktexperten auf mindestens 12.000 neuer Pflegeplätze jährlich taxiert werde.

Den Spitzenplatz neu geschaffener Pflegebetten belegt mit annähernd 2000 Betten das bevölkerungsreichste Bundesland NRW, gefolgt von Bayern (1440) und Baden-Württemberg (1144). Mit Sachsen an 5. Stelle zieht erstmals ein ostdeutsches Bundesland in die vorderen Ränge.

Private Betreiber dominieren: Fast 70% aller neuen Pflegebetten entfallen auf private Betreiber, der Anteil der freigemeinnützigen liegt bei rund 27%. Damit dominieren die Privaten das Neubausegment.

Ausbau ambulanten Pflegeangebot "nicht marktrelevant": Der politisch gewollte Ausbau ambulanter zu Lasten stationärer Pflegeangebote sei in der Praxis eine regionale Randerscheinung und weitestgehend auf freigemeinnützige Träger beschränkt, so der Bericht.

Nur das Angebot des "Betreuten Wohnens" wächst auch 2016 stabil und erreicht mit knapp 2300 neuen Wohnungen eine marktrelevante Präsenz, zumal die Wohnungen häufig von zwei Personen genutzt werden.

Die im Datenbankauszug angegebenen Daten zu ambulant betreuten Pflegeangeboten erfassen allerdings nur das mit mit Pflegeheimen oder Heimbetreibern verbundene Angebotssegment und spiegelt die Dynamik des gesamten Seniorenwohnungsmarktes nicht umfänglich.

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