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Rotkreuz-Schwesternschaft Coburg stellt Insolvenzantrag

Die Rotkreuz-Schwesternschaft in Coburg hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Grund für die finanzielle Schieflage des Vereins sei eine "Krise durch massive Abwerbung von Personal".

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Das Amtsgericht hat laut "dpa" bereits einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, wie dieser und die gemeinnützige Organisation für professionelle Pflege über Medienberater am Mittwoch mitteilten. Grund für die finanzielle Schieflage des Vereins sei eine "Krise durch massive Abwerbung von Personal".

Der größte Geschäftsbereich des Vereins ist die Mitgliedergestellung in Einrichtungen anderer Träger gegen Entgelt.

Hauptabnehmer war das Klinikum Coburg. Das Krankenhaus aber bot allen 540 Mitgliedern des Vereins, die dort tätig waren, eine Festanstellung zum 1. Januar 2017 an, wie das Klinikum bestätigte. Rund 500 davon hätten das Angebot angenommen.

Dadurch fehlen dem Verein nach eigenen Angaben die Einnahmen, die das Entgelt für seine Fachkräfte brachte, und die Mitgliedsbeiträge der Betroffenen. "Damit brach eine wesentliche Säule der Finanzierung des Vereins und seiner Einrichtungen in kurzer Zeit weg", steht in der Mitteilung.

Nach dem Insolvenzantrag der Coburger Rotkreuz-Schwestern und dem Wechsel der Arbeitskräfte zum Klinikum der Stadt hat das Krankenhaus die Vorwürfe der Schwesternschaft zurückgewiesen. "Es hat keine Abwerbung gegeben", sagte Regiomed-Geschäftsführer Joachim Bovelet am Donnerstag in Coburg.: "Ich weise das komplett und entschieden zurück."

Die SW Coburg gehört zu den bundesweit 33 Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz und bietet in der Region Coburg soziale Dienstleistungen an. Der Verein ist in der Altenpflege und Betreuung tätig sowie in der Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege. Der Verein betreibt selbst ein Seniorenwohnzentrum und zwei Berufsfachschulen für Altenpflege und Altenpflegehilfe.