Unternehmen
Sachsen: Verdi will von AWO-Arbeitgebern deutliche Anhebung der Entgelte
In Dresden haben die Tarifverhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen und Verdi begonnen. Die Gewerkschaft will die Angleichung der Entgelte auf das Niveau der Kommunalen erreichen. "Der Markt ist hier auf der Seite der Beschäftigten", meint Verdi-Verhandlungsführer Thomas Mühlenberg.

Der AGV-Arbeiterwohlfahrt Sachsen vertritt vierzehn Kreisverbände respektive Einrichtungen der AWO. Die Palette reicht von der Altenpflege über die Kindertagesstätten, der Jugendberatung bis hin zur Behindertenhilfe und weiterer Berufe der Sozialwirtschaft. "Die Spannbreiten der Vergütungen liegen in vielen Bereichen erheblich unter dem Niveau vergleichbarer Strukturen in kommunalen Bereichen", so Thomas Mühlenberg, Verhandlungsführer der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). "Um es auf den Punkt zu bringen: Wir haben ein 20%-Problem, welches beim Vergleich einer von der AWO betriebenen KiTa mit einer vergleichbaren kommunalen KiTa nicht einmal ausreicht. Das gilt auch für alle anderen Teilbereiche. Gearbeitet wird in beiden Einrichtungen zu 100% – und das mit hundertprozentiger Qualität", so Mühlenberg. Ein solches Problem zu lösen, verlange von beiden Seiten viel Augenmaß, Engagement und Ehrgeiz. Die Arbeitgeberseite müsse für sich erkennen, dass Fachkräfte für Entgelte auf diesem Niveau nicht mehr zu bekommen sind. Die Verdi-Tarifkommission habe entschieden, "hier mit klaren Positionen zu möglichen Stufenplanregelungen für eine Entwicklung der Einkommen in die Verhandlungen zu gehen". Die Gewerkschaft will "ein Signal an den Arbeitgeber" geben, hier nicht nur isoliert Prozente in den Raum zu stellen, sondern einen Weg zu verabreden, diese Schere zu schließen. "Wenn das ein Weg ist, der einen längeren Zeitraum umfasst, muss man diskutieren", so Mühlenberg. "Ziel ist eine Lösung, die aus dieser Talsohle herausführt. Der Markt ist hier auf der Seite der Beschäftigten. Die Arbeitgeberseite hat über Jahre versucht, uns den Markt zu erklären. Da wir ihn kennen, wissen wir, was zu tun ist", so Mühlenberg weiter. Die Arbeiterwohlfahrt ist maßgeblich an der politischen Diskussion zur Verbesserung der Personalsituation und der Qualität der Angebote im Bereich der Sozialwirtschaft beteiligt. Sie plädiert selbst gerade auch in diesen Berufen für eine adäquate Vergütung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Verdi-Verhandlungsführers Mühlenberg nimmt die AWO beim Wort: "Dieser Tag ist eine gute Chance, hier einen ersten Schritt zu machen. Gerade ein Arbeitgeberverband wie der AGV AWO Sachsen hat hier besondere Verantwortung."
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