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Streit um Ausschluss des Diakoniewerks Bethel

Das wegen seines Finanzgebarens umstrittene Diakoniewerk Bethel soll aus dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ausgeschlossen werden. Der Sozialträger habe jedoch Einspruch gegen die Entscheidung des Diakonischen Rates, des höchsten Aufsichtsgremiums des Diakonie-Dachverbandes, angekündigt, teilte die Diakonie-Pressestelle am 26. Januar in Berlin mit.

- Karl Behle ist seit 1989 Mitglied des Vorstandes des Diakoniewerkes Bethel und war von 2004 bis 2012 dessen Vorsitzender.Foto: Diakoniewerk Bethel

Der Einspruch würde den Ausschluss verzögern. Eine endgültige Entscheidung werde dann die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks voraussichtlich im September fällen.

Der Diakonische Rat sei in seiner Beratung am 25. Januar zu dem Ergebnis gekommen, dass die Vorwürfe gegen das Diakoniewerk Bethel nicht hinreichend ausgeräumt worden seien und dessen Struktur nicht geeignet sei, die Grundsätze guter Unternehmensführung in der Diakonie sicherzustellen, hieß es zur Begründung der Ausschlussentscheidung.

Der evangelisch-freikirchliche Träger mit Sitz in Berlin steht seit Monaten wegen des Umgangs mit den eigenen Finanzen in der Kritik. Medienrecherchen zufolge soll Bethel-Vorstand Karl Behle vor einiger Zeit die Kontrolle über den Träger übernommen und sich unter anderem Pensionsansprüche in Millionenhöhe verschafft haben.

Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) der Baptisten, mit dem das Diakoniewerk Bethel in einer sogenannten Bekenntnisgemeinschaft verbunden ist, hatten in den vergangenen Monaten mehrfach zur Aufklärung der Vorwürfe aufgerufen. Gefordert wurden zudem Veränderungen in der Organ- und Aufsichtsstruktur. Im Fall des Ausschlusses dürfte der Träger sich unter anderem nicht mehr als Diakoniewerk bezeichnen, denn Namen und Marke "Diakonie" darf nur tragen, wer Mitglied im Diakonie-Dachverband ist.

Das Diakoniewerk Bethel betreibt unter anderem ein Krankenhaus in Berlin und Pflegeeinrichtungen. Das freikirchliche Sozialunternehmen hat nichts mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mit Sitz in Bielefeld zu tun.