Unternehmen
Über eine Viertelmilliarde mehr für die Krankenhäuser im Ländle
Rasche Einigung: Im laufenden Jahr zahlen die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg über 8,6 Milliarden Euro für die Krankenhausversorgung ihrer Versicherten. Damit erhalten die Krankenhäuser über 250 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die AOK Baden-Württenmberg fordert zudem eine stärkere Spezialisierung der Kliniken.

Der größte Teil des Zuwachses geht auf die Erhöhung des Landesbasisfallwerts zurück, auf die sich die Krankenkassen und die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft geeinigt haben. Er steigt im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent. Mit 115 Millionen Euro stemmt die Südwest-AOK den Löwenanteil der Zusatzkosten. "Der nun beschlossene Landesbasisfallwert stellt auch im Jahr 2017 eine ausreichende Finanzierung sicher", erklärt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Die Preissteigerung von 2,4 Prozent bilde alle zu erwartenden Kostenentwicklungen 2017 ab. Krankenhäuser und Leistungsträger hätten damit für dieses Jahr eine frühe und verlässliche Planungsgrundlage. Zugleich sei Versorgungsqualität nicht allein mit Geld herzustellen. "Patientinnen und Patienten sollten immer im qualitativ besten statt im nächstbesten Krankenhaus behandelt werden", so Hermann weiter. Die Krankenhausplanung müsse sich daher zukünftig stärker an der Qualität orientieren. "Wir brauchen eine stärkere Spezialisierung der Kliniken. Nicht jedes Krankenhaus muss alles anbieten." Die von der Landesregierung verfolgten Ziele, zukunftsfähige Strukturen zu fördern und Fördermittel nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen, seien richtig gesetzt und würden deshalb von der AOK Baden-Württemberg nachdrücklich unterstützt. Ein solches Vorgehen diene dem notwendigen Abbau von ineffizienten Doppelstrukturen und behielte gleichzeitig die Qualität der Leistungserbringung fest im Blick.
Der zahlbare Landesbasisfallwert mit Ausgleichen wird zum 01.02.2017 um 2,4 Prozent von 3.272,21 Euro auf 3.350,01 Euro erhöht. Auf ihm beruhen die sogenannten Fallpauschalen, die maßgeblich für die Abrechnungen sind. Dadurch zahlen die Krankenkassen durchschnittlich mehr Geld pro Behandlung an die somatischen Krankenhäuser.
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