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WIG fordert höhere Sachleistungspauschalen

Wegen der anstehenden Tarifbindung in der Pflege sieht der WG-Fachverband Wohnen in Gemeinschaft (WIG) die Versorgung seiner zu Pflegenden gefährdet.

APD 2022
Foto: APD WIG-Vorsitzender Claudius Hasenau fordert eine Anhebung der Fallpauschalen "um mindestens 50 Prozent".

Claudius Hasenau, Vorsitzender des WG-Fachverband Wohnen in Gemeinschaft (WIG), erwartet durch die Neuregelung der Bezahlung von Pflegekräften ab September eine „Kostenexplosion“, die ambulante Pflegedienste insbesondere bei der Versorgung von WGs im Rahmen des betreuten Wohnens besonders hart trifft.

„Es kann nicht sein, dass 2021 für die stationäre Pflege ein Ausstieg aus der Sozialhilfe teilweise umgesetzt wurde“, so Hasenau, „ambulant versorgte Patienten aber gerade dahin abgedrängt werden.“

Die bessere Bezahlung werde zudem zu gravierenden Leistungseinschränkungen in der ambulanten Versorgung führen.

Eine Lösung sieht WIG-Chef Hasenau in einer deutlichen Anhebung der Fallpauschalen, die von der Pflegekasse übernommen werden.

Dann könnten auch die Zuzahlungen von Pflegebedürftigen geringer ausfallen als e sonst durch die neue Tarifbindung notwendig wäre. Zumal laut WIG viele Senioren den Weg zum Sozialamt scheuen und eher die Reduzierung der Pflegeleistungen in Kauf nehmen würden.

Der Fachverband fordert darum, sofort mit Vergütungsverhandlungen zu beginnen. Hasenau: „Dringendst geboten ist es, die Kassen zu Verhandlungen über angepasste Punktwerte aufzufordern.“

Darüber hinaus rät der Fachverband den Begleitern von Pflege-WGs „umgehend das Gespräch mit den Sozialhilfeträgern zu suchen, um ab September nicht in Schieflagen zu geraten“.