Unternehmen
Arbeitsmarktbericht: Altenpflege/Soziales bleibt der führende Jobmotor in Deutschland
Nicht die Metall-, Auto- oder Konsumgüterindustrie, sondern die Branche Altenpflege/Soziales schafft die meisten sozialversicherungspflichtigen neuen Jobs in Deutschland – so die neuen Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit. Rainer Brüderle, Präsident des bpa Arbeitgeberverbandes, kommentiert: "Die Altenpflege trägt immer mehr das Jobwachstum in Deutschland." Im letzten Jahr sei fast jeder vierte neue Job in dem Marktsegment Altenpflege/Soziales entstanden, aber noch habe die Mittelstands- und Wirtschaftspolitik das offenbar nicht erkannt.

Laut neuer Daten der Bundesagentur für Arbeit ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Oktober 2015 bis Oktober 2016 bundesweit um 362.800 angestiegen. Allein im Segment Altenpflege, Heime und Sozialwesen sind 88.400 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte neu eingestellt worden. Zum Vergleich: Gesundheitswesen + 29.000, Information und Kommunikation: + 29.000, Metall-, Elektro- u. Stahlindustrie: – 21.000, Finanzen und Versicherungen: -32.000).
Die neuen Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit kommentiert Rainer Brüderle, Präsident des bpa Arbeitgeberverbandes: "Die Zahlen machen deutlich, wie wichtig der Altenpflegemarkt mittlerweile für die Binnenwirtschaft geworden ist. Hier werden Menschen gut gepflegt, hier wird investiert und hier entstehen die Arbeitsplätze mit Zukunft. Es wird Zeit, dass sich auch die Mittelstands- und Wirtschaftspolitik um die Pflege kümmert und sie nicht allein den eher staatsgläubigen Gesundheitspolitikern überlässt. Denn durch Markt und Wettbewerb ist die Altenpflege in den letzten 20 Jahren zu einem Paradebeispiel der Sozialen Marktwirtschaft geworden. Mittelständische und inhabergeführte Betriebe sind es, die sich hier engagieren und mit ihrem Ideenreichtum für ein vielfältiges Angebot in Stadt und Land sorgen. Der Marktanteil der privaten Betreiber beträgt mittlerweile über 50 Prozent, er wächst weiter und ist mittlerweile der entscheidende Grundpfeiler der pflegerischen Versorgung in Deutschland."
Der Vizepräsident des bpa Arbeitgeberverbandes, Bernd Meurer, ergänzt: "Politik darf diesen Wachstumsmotor nicht durch noch mehr Bürokratie und Misstrauen gegenüber den Unternehmerinnen und Unternehmern abwürgen, sondern muss alles dafür tun, dass auch zukünftig in diesen Markt investiert wird. Laut einer neuen Studie der GWS und 2hm im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie fehlen bis 2030 fast 160.000 Pflegeheimplätze. Ohne private Investitionen wird diese Lücke nicht zu schließen sein. Deshalb muss es 2017 ein Umdenken in der Pflegepolitik geben. Markt und Wettbewerb müssen wieder gestärkt und staatliche Interventionen zurückgedrängt werden. Wir brauchen endlich eine Konzentration auf die weitere Gewinnung von Fachkräften im In- und Ausland. Dafür gilt es Freiräume zu schaffen, statt immer neue Regeln zu erfinden."
Den neuen Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit finden Sie hier
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