Politik

AWO kritisiert unterschiedliche Corona-Schutzmaßnahmen

Die Arbeiterwohlfahrt AWO ist mit der Diskrepanz der Corona-Schutzmaßnahmen für die Gesamtbevölkerung gegenüber den Pflegebedürftigen unzufrieden. Dies würde die soziale Teilhabe vulnerabler Gruppen gefährden.

Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes
Foto: AWO Brigitte Döcker, Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbands: "Schutzmaßnahmen nur vulnerablen Menschen in Einrichtungen vorzugeben, greift zu kurz.“

„Während die letzten Änderungen im Infektionsschutzgesetz strenge Schutzmaßnahmen in Pflegeeinrichtungen vorsehen, bleiben die für die Gesamtbevölkerung definierten Maßnahmen vergleichsweise dürftig“, so Brigitte Döcker, Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbands. Ihrer Ansicht nach könne aber die Eindämmung von Covid-19 nicht erst an der Tür von Pflegeeinrichtungen beginnen, sondern müsse weiterhin eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe bleiben“.

Nach Ansicht der Organisation erschweren die strengen Auflagen zu Infektionsschutz, Hygienemanagement und bei Tests und Impfungen die soziale Teilhabe von Pflegebedürftigen beziehungsweise die Eingliederungshilfe für Menschen, die in besonderen Wohnformen leben. „Der Gesundheitsschutz darf nicht zur Folge haben“, sagt AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzer, „dass alte und im Bewegungsradius eingeschränkte Menschen in Isolation vereinsamen.“