Politik

Bayern: Huml will Digitalisierung in der Pflegewirtschaft vorantreiben

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) will die Digitalisierung in der Pflegewirtschaft vorantreiben. Die Ministerin betonte am Mittwoch anlässlich der 3. Fachtagung "Gestaltung von Digitalisierung und Technik in der Pflege" in München: "Digitale Kompetenz sollte zum verpflichtenden Bestandteil der Pflegeausbildung gemacht werden."

- Bayerns Pflegeministerin Melanie Huml (CSU): "Die Pflegekassen müssen sich fragen, ob sie sich nicht aktiver bei der Entwicklung und Forschung digitaler Technik für den Pflegealltag beteiligen wollen."Foto: STMGP

Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium hat im Jahr 2015 erstmals eine Fachtagung zur "Gestaltung von Digitalisierung und Technik in der Pflege" veranstaltet. Im Nachgang zur 2. Fachtagung im April 2016 wurde das neue Netzwerk Pflege Digital Bayern ins Leben gerufen. Es soll dabei helfen, innovative Förderprojekte zur Digitalisierung und Technik in der häuslichen Pflege voranzutreiben.

 Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) sagte am Mittwoch bein der 3. Fachtagung: "Technische Hilfsmittel können dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen mit größerer Selbstbestimmtheit und länger zu Hause bleiben können. Für mich geht es zudem darum, wie wir dank der Unterstützung durch technische Innovationen mehr Zeit für die menschliche Zuwendung in der Pflege schaffen können. Denn klar ist: Ein Roboter wird nie die Pflegefachkraft ersetzen können."

Für die Bayerische Staatsregierung sei die digitale Medizin und Pflege ein wichtiges Handlungsfeld. Im Februar hat Ministerpräsident Horst Seehofer beim Digitalisierungsgipfel mit Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung einen Masterplan für Bayerns digitale Zukunft angekündigt. "Direser Plan umfasst natürlich auch Projekte der digitalen Medizin und Pflege", unterstrich Huml.

Die Ministerin plädierte dafür, digitale Kompetenz zum verpflichtenden Bestandteil der Pflegeausbildung zu machen. "Nur wer den Nutzen zu schätzen weiß, wird aufgeschlossener gegenüber der Technik sein und sie auch verwenden. Die Pflegekassen müssen sich fragen, ob sie sich nicht aktiver bei der Entwicklung und Forschung digitaler Technik für den Pflegealltag beteiligen wollen."

In den kommenden Jahren werde es deshalb vor allem darauf ankommen, Anwendungen zu entwickeln, die intuitiv bedienbar seien und den Ansprüchen und Erwartungen der älteren Menschen gerecht würden.