Politik

BiB: Immer mehr Hochbetagte leben mit einem Partner zusammen

Der Anteil älterer Menschen, die mit ihrem Partner einen gemeinsamen Haushalt bewohnen, ist zuletzt stark angestiegen. Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) betrifft das auch die über 80-Jährigen. Für diese also künftig wieder mehr Doppelzimmer/Apartments in Heimen vorhalten?

- Immer mehr Hochbetagte leben in Partnerschaften. Die Pflegepolitik muss das berücksichtigen.Abb.: BiB

Während 1996 nur etwas mehr als die Hälfte der 70- bis 79-Jährigen in einer Partnerschaft lebte, so sind es gegenwärtig bereits zwei Drittel. Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei Menschen im Alter von 80 und mehr Jahren: Hier wuchs der Anteil von 26 Prozent auf nunmehr 41 Prozent bei den 85-Jährigen (vgl. Abb.) Dies hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis des Mikrozensus berechnet, bei dem Partnerschaften in einem gemeinsamen Haushalt erfasst werden. Die wichtigste Ursache für den Anstieg liegt in der Verschiebung der Geschlechterproportion. So gab es noch vor zwei Jahrzehnten bei älteren Menschen einen starken Frauenüberschuss, da Männer in dieser Altersgruppe durch den Zweiten Weltkrieg dezimiert waren. Mittlerweile ist die Altersstruktur bei älteren Männern und Frauen wieder etwas ausgeglichener.

Hinzu kommt, dass heute Partnerschaften ohne Trauschein weitgehend akzeptiert sind, weshalb auch ältere Menschen häufiger zusammenleben, ohne verheiratet zu sein. Mit Folgen für das Zusammenleben: "Menschen in einer Partnerschaft fühlen sich subjektiv gesünder und schätzen ihre Lebensqualität höher ein", erklärt Dr. Evelyn Grünheid, Forschungsdirektorin vom BiB. Außerdem hat diese Entwicklung auch Auswirkungen auf die Pflegesituation, wenn ein Partner zuhause gepflegt wird oder wenn ein Heimeinzug ansteht.