Politik

BPA: Pflegepool statt Zeitarbeit

Gemeinsam mit der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft hat der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) eine Initiative gestartet, die vorsieht, Zeitarbeit durch Pool-Lösungen zu ersetzen.

BPA-Landesvorsitzende Frank Wagner
Foto: Jürgen Henkelmann Der BPA-Landesvorsitzende Frank Wagner: "Zeitarbeitsunternehmen werben aktiv Pflegekräfte aus Pflegeeinrichtungen und Kliniken ab, um sie dann wieder zurückzuvermieten.“

„Zeitarbeit drängt die Stammbelegschaft oftmals in unattraktive Rand-Arbeitszeiten, schwächt die Bezugspflege und lässt immense Beträge aus dem System der Kranken- und Pflegeversicherung abfließen, ohne dass tatsächlich zusätzliches Personal gewonnen wird“, fasst der BPA-Landesvorsitzende Frank Wagner das Problem zusammen. Verschärft würde die Situation dadurch, dass Zeitarbeitsfirmen mit der Perspektive frei wählbarer Arbeitszeiten Personal aus dem Klinik- und Pflegebetrieb abwerben kann. Zudem entstehen allein in Hamburg durch den Einsatz von Leih-Arbeitskräften in der Langzeitpflege sechs Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr.

BPA und Krankenhausgesellschaft favorisieren demgegenüber die Einrichtung von Pflegepersonal-Pools, mit denen Lücken in Stationsteams ausgeglichen werden können. Wenn die Mehrkosten dafür an die Kranken- und Pflegekassen weitergegeben werden könnten, so Joachim Gemmel, erster Vorsitzender der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, „wird die Versorgung im Ergebnis langfristig günstiger und die Arbeit für in der Pflege Beschäftigte attraktiver“.