Politik
Brandenburg will regelhafte Altenpflegehilfe-Ausbildung ausbauen
Das Land Brandenburg wird ab diesem Jahr die regelhafte einjährige Altenpflegehilfeausbildung mit Finanzmitteln aus dem neuen Landeshaushalt fördern. "Damit sollen ab Oktober 100 Ausbildungsplätze pro Jahr auch für Schulabgänger geschaffen werden", teilte Sozialministerin Diana Golze heute mit. Damit erweitern sich die Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen Altenpflegeberufen.

Die einjährige Altenpflegehilfeausbildung wird im Land Brandenburg seit 2009 angeboten. Altenpflegehelfer/innen unterstützen Pflegefachkräfte bei allen Tätigkeiten rund um die Betreuung und Pflege älterer Menschen im stationären Bereich. Bislang stand die Altenpflegehilfeausbildung in Brandenburg aber nur Interessierten mit einem Bildungsgutschein der Arbeitsagenturen bzw. der Jobcenter im Rahmen einer Umschulung offen. Jetzt öffnet die rot-rote Landesregierung die Altenpflegehilfeausbildung auch für Schulabgänger. Damit erweitern sich die Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen Altenpflegeberufen. Im neuen Landeshaushalt stehen dafür in 2017 über 152.000 Euro und in 2018 über 608.000 Euro zur Verfügung
Golze sagte: "Wir hoffen, dass so noch mehr Jugendliche ihren beruflichen Werdegang in Richtung Altenpflege einschlagen werden. Wir schaffen einen niedrigschwelligen und dank der Durchlässigkeit zur Fachkraftausbildung attraktiven Einstieg in das Berufsfeld Pflege. Nach der einjährigen Regelausbildung zur Altenpflegehelferin bzw. zum Altenpflegehelfer können die Jugendlichen eine verkürzte, zweijährige Ausbildung zur Fachkraft anschließen. Altenpflege ist eine hochqualifizierte und besonders verantwortungsvolle Tätigkeit. Der Beruf ist anstrengend, aber erfüllend und bietet vielfältige Entwicklungschancen."
In Brandenburg würden im Ländervergleich besonders viele pflegebedürftige Menschen Zuhause in ihrem vertrauten Umfeld von Angehörigen oder ambulanten Pflegediensten versorgt, so die Ministerin, über 78 Prozent. Angesichts der demografischen Entwicklung sei aber auch klar, dass schon in den nächsten Jahren deutlich mehr Beschäftigte in der Altenpflege benötigt würden. Golze: "Während heute die professionelle Altenpflege etwa 2,2 Prozent des gesamten Erwerbspersonenpotentials bindet, müssten es bei stabilen Versorgungsstrukturen im Jahr 2040 über 5 Prozent sein! "
Die Zahl der Frauen und Männer, die in Brandenburg die dreijährige Altenpflegeausbildung beginnen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Im Jahr 2011 starteten etwa 460 Interessierte die Ausbildung, am 1. Oktober 2016 waren es fast 550. Golze betonte: "Dass die Ausbildungszahlen in der Altenpflege wieder steigen, ist großartig. Aber trotzdem müssen wir immer noch ein Defizit zum notwendigen Fachkräftebedarf verzeichnen. Damit uns die Fachkräftesicherung in der Pflege gelingt, müssen wir noch viel mehr junge Menschen aber auch Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger für dieses Berufsfeld begeistern."
Aktuell sind in den Pflegediensten und -einrichtungen im Land Brandenburg rund 6.800 Altenpflegefachkräfte und 2.500 Altenpflegehilfskräfte mit staatlicher Anerkennung tätig.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren