Politik

Bremen hat Mängel in privaten und gemeinnützigen Pflegeheimen verglichen

Der Pflegewissenschaftler Karl-Heinz Rothgang sieht die Auswertung als einen Indikator für strukturelle Qualitätsunterschiede von privaten und gemeinnützigen Trägern.

Der Bremer Pflegeökonomen Heinz Rothgang
Foto: Socium Der Bremer Pflegewissenschaftler Karl-Heinz Rothgang.

In privaten Pflegeheimen sind im Land Bremen in den vergangenen fünf Jahren mehr Mängel festgestellt worden als in Heimen in gemeinnütziger Trägerschaft. Das geht aus einer Antwort des Bremer Sozialressorts auf eine Große Anfrage der Fraktionen von den Linken, Grünen und SPD in der Bremischen Bürgerschaft hervor. So seien zwischen 2018 und Anfang August dieses Jahres bei gemeinnützigen Trägern 188 Mängel festgestellt worden, bei privaten Trägern insgesamt 536 Mängel. Im Bundesland Bremen gibt es aktuell 53 Pflegeeinrichtungen in gemeinnütziger Trägerschaft und 43 Einrichtungen in privater Trägerschaft. Zuerst hatte der Weser-Kurier darüber berichtet.

Mängel wurden demzufolge unter anderem festgestellt in den Bereichen Wohnqualität und bauliche Sicherheit, personelle Ausstattung, Unterstützungsleistung, aber auch in den Bereichen Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen oder Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt.

Der Bremer Pflegewissenschaftler Karl-Heinz Rothgang bezeichnete die Auswertung als einen interessanten Indikator für strukturelle Qualitätsunterschiede. Seiner Kenntnis nach sei das noch nirgendwo gemacht worden, sagte er der Zeitung.

Der Auswertung zufolge ist bei den Privatträgern durchgehend eine niedrigere Zahl von zusätzlichen Hilfskräften angestellt. Privat geführte Heime sind im Durchschnitt günstiger als gemeinnützige Anbieter. (dpa)