Politik

Caritas Münster diskutiert neue Ansätze zum Pflegesystem

Wie lässt sich das Pflegesystem für die Zukunft stabilisieren? Mit dieser Frage beschäftigten sich 300 Führungs- und Pflegekräfte auf dem dritten Altenhilfekongress des Caritasverbandes für die Diözese Münster.

Foto: Juliane Bücker Altenhilfekongress der Caritas in Münster (v.li.): Diözesancaritasdirektorin Pia Stapel, Petra Köster, Leiterin des Referats Soziale Pflegeversicherung beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Anne Eckert, Referatsleiterin Altenhilfe beim Diözesancaritasverband, sowie Comedian Felix Gaudo.

Bei der Veranstaltung in Münster standen vor allem auch offene Fragen rund um das Pflegeunterstützungs- und entlastungsgesetz im Fokus. Dabei forderte Petra Köster, Referatsleiterin Soziale Pflegeversicherung beim nordrheinwestfälischen Sozialministerium, einen „radikalen Umbruch und ein neu Denken der Sozialgesetzbücher“. Dabei beklagt sie, dass „der Bund zur Beantwortung bisher keine nachhaltigen Lösungsansätze auf den Weg gebracht hat“.

Sie schlägt vor, Leistungen flexibler zu gestalten, „damit die Angebote unter Berücksichtigung vorhandener Ressourcen und Potentiale noch stärker auf das Versorgungsziel ausgerichtet werden“. Immerhin: Die Strukturen dafür seien vorhanden, müssten aber weiterentwickelt werden. Das Pflegesystem gerät derzeit an seine Grenzen, befindet auch Pia Stapel, Direktorin der Caritas im Bistum Münster. Darum seien immer mehr die Familien gefragt, die schon jetzt 80 Prozent der Pflegeleistungen erbringen. Diese und andere Fragen und mögliche Antworten wurden von den Teilnehmern dann auf dem Kongress in 21 Workshops erörtert.

Moderiert wurde die Veranstaltung vom Comedian Felix Gaudo, der Humor als das natürlichste Mittel gegen die während der Pandemie noch einmal stark gestiegene Stressbelastung in den Pflegeberufen bezeichnete.