Politik

DEVAP fordert unabhängiges Kompetenzzentrum Digitalisierung

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) kritisiert, dass das Pflegeunterstützungs- und entlastungsgesetz vorsieht, das Kompetenzzentrum Digitalisierung beim GKV-Spitzenverband anzusiedeln.

Foto: DEVAP DEVAP-Vorstand Sebastian Wirth: Die Kassen seien in der Digitalisierung „nicht die Lösung, sondern das Problem“.

„Dies muss unabhängig organisiert werden“, fordert DEVAP-Vorstand Sebastian Wirth. Die Kassen seien in der Digitalisierung „nicht die Lösung, sondern das Problem“. Als Beispiel nennt Wirth den Datenträgeraustausch zwischen Kassen und ambulanten Diensten. Die Pflegeeinrichtungen schickten seit 20 Jahren Rechnungen digital, müssten aber zusätzlich die Papierdokumentation senden, die dann erneut digitalisiert werde. Zudem sei ein einheitlicher digitaler Weg in die umgekehrte Richtung – von den Kassen zu den Pflegeeinrichtungen – nicht definiert.

Damit sei der Datenträgeraustausch noch auf dem Niveau des vergangenen Jahrtausends, so Sebastian Wirth weiter. „Das gilt leider auch für andere digitale Verfahren, die die Krankenkassen vorgeben.“ Der DEVAP setzt sich darum für eine unabhängige Stelle ein, die für alle Beteiligten digitale Standards vorgibt – „von der Verordnung über die Genehmigung bis hin zu Abrechnung und Zahlung“. Digitale Komplettlösung statt Stückwerk, fasst Wirth zusammen.