Politik
Diakonie fordert schnelle Maßnahmen gegen den Pflegenotstand
Die Diakonie in Niedersachsen fordert laut Vorstandssprecher Dr. Christoph Künkel "deutliche und schnelle Maßnahmen" gegen den Notstand insbesondere in der ambulanten Pflege. Die 12.000 Heimplätze der Diakonie in Niedersachsen seien trotz zunehmenden Wettbewerbs derzeit stark nachgefragt.

"Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und einen allgemeingültigen Tarifvertrag für die Pflegekräfte, dann wird der Beruf auch attraktiver und wir können dem Fachkräftemangel entgegensteuern." Auf diese Formel bringt Dr. Christoph Künkel, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen die Maßnahmen, um dem Pflegenotstand insbesondere in der ambulanten Pflege zu begegnen. "Junge Leute überlegen es sich genau, ob sie in die Altenpflege gehen. Und insbesondere in der ambulanten Versorgung von Senioren ist der Zeitdruck erheblich. Hier fehlen eindeutig Fachkräfte. Gerade bei Wünschen nach einer Pflege morgens zu bestimmten Zeiten wird es eng."
Die Diakonie Niedersachsen fordert bereits seit drei Jahren einen allgemeingültigen Tarifvertrag in der Pflege und bessere Rahmenbedingungen. "Wir brauchen gerade in der ambulanten Pflege Arbeitsbedingungen, die auch für junge Menschen attraktiv sind. In der ambulanten Pflege können derzeit überwiegend nur Teilzeitstellen angeboten werden." Nur so könnten laut Künkel mehr Fachkräfte gewonnen und so dem Wunsch vieler Menschen entsprochen werden, im Alter möglichst lange zu Hause versorgt zu werden.
Die Diakonie in Niedersachsen setzt sich als weitere Maßnahme auch für die Ausbildungsreform in der Pflege ein, die derzeit immer noch nicht vom Bundestag verabschiedet worden ist. Seit langer Zeit ist hier die Zusammenlegung von Kranken- und Altenpflege in einem einheitlichen Ausbildungsgang in der Diskussion.
Zur stationären Pflege berichtet Künkel, dass die Heime der Diakonie trotz der vergleichsweise vielen Plätze stark nachgefragt seien. Ohne die Unterstützung der Kommunen ließen sich allerdings andere Wohnformen wie barrierefreie und bezahlbare Wohnungen, die gut im Sozialraum angebunden sind, nicht realisieren.
Die Diakonie in Niedersachsen unterhält in ihren Mitgliedseinrichtungen derzeit 140 ambulante Sozialstation und etwa 12.000 Plätze in Alten- und Pflegeheimen und ist damit einer der größten Anbieter für Altenpflege in Niedersachsen.
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