Politik
Diakonie-Umfrage: Immer mehr Zeitarbeit in der Pflege
In Pflegeheimen, Kitas, Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen arbeiten offenbar immer mehr Zeitarbeitskräfte. Das hat eine Umfrage der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ergeben.

In den vergangenen drei Jahren habe sich der Einsatz von Leiharbeitskräften teilweise mehr als verdoppelt, teilte die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe in Düsseldorf mit. Das zeige eine Online-Umfrage unter den rund 5.000 Mitgliedseinrichtungen der Diakonie, an der sich 510 Träger aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland beteiligten.
Laut Umfrage beschäftigten zwei Drittel der Krankenhäuser und Pflegeheime Zeitarbeitnehmer. Bei Einrichtungen für Menschen mit Behinderung waren es zwei von fünf, bei Kitas fast jede fünfte sowie jede zehnte Einrichtung der stationären Jugendhilfe. In Kliniken, Behinderteneinrichtungen und Kitas betrug der Anteil der Leiharbeitskräfte an den Beschäftigten bis zu zehn Prozent, in der ambulanten Pflege bis zu 15 Prozent und in Pflegeheimen sogar bis zu 19 Prozent.
Was eigentlich als Überbrückung in Belastungsspitzen gedacht war, werde mehr und mehr zum Regelfall, kritisierte Diakonie-Vorständin Kirsten Schwenke. Sie appellierte an die Politik, Zeitarbeit unattraktiver zu machen und das Sozialsystem zu stärken. Solange Einrichtungen auf Zeitarbeit angewiesen seien, müsse diese auch refinanziert werden, forderte die Diakonie-Vorständin. Um den Arbeitskräftemangel zu beheben, sei auch mehr Zuwanderung nötig: „Die Zugänge zum deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt müssen dringend erleichtert werden.“ (epd)
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