Politik

Gesundheitsminister wollen Versorgung von Senioren verbessern

Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen die Gesundheitsversorgung älterer Menschen verbessern. Auf ihrer gemeinsamen Konferenz am 21./22. Juni in Bremen wollen sie entsprechende Leitlinien entwickeln.

- Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Bremens Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz und Vorsitzende der GMK 2017.

Bei der medizinischen Versorgung älterer Menschen sei ein anderes Denken gefragt, sagte Bremens Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) vorab. Bremen hat turnusgemäß den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz am 21. und 22. Juni 2017. "Die Ärzte müssen die Patienten im sozialen Umfeld sehen", sagte die Senatorin. Ein ganzheitlicher, stärker patientenorientierter Ansatz sei daher notwendig.

Ziel sei eine engere Zusammenarbeit und Abstimmung der verschiedenen Gesundheitseinrichtungen. Daneben soll mehr zur Altersmedizin geforscht werden. Ein Landesgremium entwickelt derzeit ein Konzept für Bremen, wie etwa Reha-Einrichtungen, Tageskliniken oder Pflegestützpunkte besser vernetzt werden können. Zu den rund 30 Themen der Tagesordnung der Konferenz zählen außerdem die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen, Gesundheit rund um die Geburt, ein Aktionsplan für medizinische und therapeutische Gesundheitsfachberufe, sowie die Finanzierung der Pflege.

Bekanntlich will der Bund rund 830 Millionen Euro für eine bessere Personalausstattung für die Pflege in Krankenhäusern bereitstellen. Ob es auch ein Förderprogramm für eine bessere Personalausstattung in Einrichtungen der Langzeitpflege gibt, ist allerdings noch nicht absehbar. Da spielt die Bundesregierung auf Zeit – erst nach 2020 sollen Daten dazu vorliegen.

Ergänzend zu diesere Thematik:

Der Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen lädt zu einer Public Health-Tagung am 29./30.6. ein – Gesundheitsforschung: Altern – Gesundheit – Gerechtigkeit. Der demografische Wandel und die damit einhergehenden sich verändernden Anforderungen an die Gesundheitssysteme, die gesundheitliche und pflegerische Versorgung eines steigenden Anteils älterer Menschen stellt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre dar. Das Ziel der Verwirklichung gesundheitlicher Gerechtigkeit in alternden Gesellschaften wirft eine Vielzahl von Fragen auf: Zum einen geht es angesichts beständiger gesundheitlicher Ungleichheiten entlang eines sozialen Gradienten um Fragen der unterschiedlichen Exposition von Gesundheitsrisiken sowie des unterschiedlichen Zugangs zum Gesundheitssystem. Zum anderen  sind die sozialen Herausforderungen an die Gesundheitsversorgung und das Gesundheitssystem angesichts begrenzter Ressourcen immer auch mit Fragen der Verteilungsgerechtigkeit verbunden. Gesundheitliche Gerechtigkeit ist daher ein zentrales Querschnittsthema der Gesundheitsforschung in Bremen. Mit dieser Tagung über Altern, Gesundheit und Gerechtigkeit will der Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften ein Forum zur Diskussion dieser zentralen Herausforderungen an die Gesundheitsversorgung in alternden Gesellschaften schaffen. Ein gemeinsamer Fokus liegt auf Unterschieden in der gesundheitlichen Versorgung und Anforderungen an die Versorgungssysteme, um größere Gerechtigkeit zu erreichen.