Unternehmen
Gesundheitswelt Chiemgau: Entflechtung von der Gemeinde soll schwarze Zahlen bringen
Nach der Entflechtung der Gesundheitswelt Chiemgau AG von der Marktgemeinde Bad Endorf wird das Unternehmen die bisher von der Gemeinde gepachteten Immobilien kaufen – die Finanzierungskosten sind niedriger als die Pacht. Ab 2019 sollen dann positive Ergebnisse ausgewiesen werden.

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Bad Endorf hat am 21.2. der Entflechtung der Gesundheitswelt Chiemgau AG (GWC AG) von der Marktgemeinde Bad Endorf zugestimmt. Die bis dato von der Marktgemeinde Bad Endorf und deren 100% Tochter Stiftung "Gesundheitswelt Chiemgau" Bad Endorf gGmbH an Konzerngesellschaften der GWC AG verpachteten Immobilien Simssee Klinik, Chiemgau Thermen und Thermenhotel Ströbinger Hof können damit für ca. 28 Mio. Euro durch die Gesundheitswelt Chiemgau AG erworben werden. Mit diesem Erwerb sind sämtliche Pacht-, Erbpacht – und Dauernutzungsrechte zwischen der Marktgemeinde Bad Endorf und der GWC AG aufgehoben. Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Immobilien erwartet die GWC AG zukünftig jährliche Einsparungen in Höhe von ca. 1,3 Mio. Euro. Die Finanzierungskosten sind wesentlich niedriger als die bisherigen Pachtzahlungen. Neben dem rein finanziellen Vorteil können durch die Immobilienerwerbe in Zukunft bei Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen effizientere Entscheidungswege gestaltet werden. Mit dem Erwerb der Chiemgau Thermen werden des Weiteren auch zeitnah die letzten Brandschutzmängel behoben, sowie in den Jahren 2017 und 2018 eine Sanierung und Attraktivierung der Chiemgau Thermen mit einer Gesamtinvestition von ca. 12,5 Mio. Euro verwirklicht. Die Immobilienfinanzierungen sowie ein für das Jahr 2018 geplanter Parkhausneubau in Höhe von ca. 4 Mio. Euro werden von zwei deutschen Kreditinstituten finanziell begleitet. Diese Entflechtung trennt nur die immobilienseitige Verflechtungen der GWC AG mit der Marktgemeinde Bad Endorf als Pächter und Verpächter. Die Marktgemeinde Bad Endorf bleibt dabei weiterhin mit einem Anteil von 76 % Hauptaktionär der GWC AG. Durch die deutlich verbesserte Situation der Immobilienkosten in Verbindung mit der Sanierung und Attraktivierung sowie dem geplante Parkhausneubau ist der Vorstand der GWC AG davon überzeugt, dass die Chiemgau Thermen ab dem Geschäftsjahr 2019 positive Ergebnisse erwirtschaften werden. Dies ermöglicht der GWC AG, die ab dem Jahr 2011 gebildete Drohverlustrückstellung und die im Jahresabschluss 2015 noch in Höhe von ca. 8,5 Mio. Euro bilanziert ist, aufzulösen und somit das negative Eigenkapital sowie daraus folgernd die bilanzielle Überschuldung aufzuheben. Im Zuge der Entflechtung wird die gemeinnützige Simssee Klinik und deren gemeinnützige Tochter Ambulantes Rehazentrum Rosenheim von der Gemeinnützigkeit herausgelöst. Dieser Schritt soll die GWC AG stärken, da es den Konzern in die Lage versetzt, auf allen Ebenen freier zu handeln und insbesondere auch in Zukunft die Ergebnisse dieser beiden Tochtergesellschaften nutzen zu können.
Der Konzern Gesundheitswelt Chiemgau (GWC) AG besteht aus der GWC AG und den 100-prozentigen Tochtergesellschaften Simssee Klinik GmbH, Klinik St. Irmingard GmbH, Chiemgau Thermen GmbH, Ströbinger Hof GmbH sowie der Ambulantes Rehazentrum Rosenheim GmbH, deren Anteile von der Simssee Klinik GmbH gehalten werden und seit Dezember 2015 der Klinik ChiemseeWinkel Seebruck GmbH. Die Unternehmensgruppe beschäftigt derzeit rund 1100 Mitarbeiter-/innen.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren