Politik

Hamburg soll Altenpflege-Schulgeld umgehend abschaffen

Um Auszubildenden in der Altenpflege ein klares Zeichen der Wertschätzung zu geben, solle die Hansestadt Hamburg so schnell wie möglich das noch immer erhobene Schulgeld abschaffen, fordert die hamburgische bpa-Landesvorsitzende Karin Kaiser.

- Karin Kaiser, bpa-Hamburg: "Schulgeld in der Altenpflegeausbildung umgehend abschaffen!"Foto: bpa

Vor dem Landespflegeausschuss hatte die zuständige Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) kürzlich das Aus für das Schulgeld in der Pflegeausbildung angekündigt, allerdings erst im Zuge einer Ausbildungsreform im Jahr 2020. "Angesichts des drängenden Fachkräftemangels hat die Pflege keine Zeit zu verlieren. Wenn wir den künftigen Fachkräften zeigen wollen, dass sie uns wichtig sind, dann muss die Altenpflegeausbildung umgehend für die Schülerinnen und Schüler kostenfrei werden", so Karin Kaiser. Viele Bundesländer hätten schon vor Jahren auf das Schulgeld verzichtet, um die Zahl der Pflegekräfte zu steigern.

Die bpa-Landesvorsitzende lobt den Plan der Gesundheitssenatorin, mit einer Imagekampagne auf die interessanten Arbeitsbedingungen und die vielfältigen Aufstiegschancen in der Pflege hinzuweisen.

Allerdings kritisiert sie: "Wir können Schülern oder Umschülern doch nicht einerseits sagen, dass wir sie brauchen und dass sie wichtig für die Gesellschaft sind, und sie dann andererseits für ihre Ausbildung zur Kasse bitten." Schulgeld zu erheben sei in einem Mangelberuf wie der Altenpflege vollkommen absurd.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 360 in Hamburg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000 Ausbildungsplätze.