Politik

Huml: MDK-Prüfungen weiter aussetzen

Wegen der zweiten Corona-Welle sollten die Prüfungen des medizinischen Dienst der Krankenkassen noch nicht wieder beginnen, meint die bayerische Gesundheitsministerin.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml
STMGP Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml: "Anstieg der Corona-Zahlen ist derzeit heftiger, als im Sommer von vielen erwartet."

Melanie Huml (CSU) setzt sich angesichts der steigenden Corona-Zahlen dafür ein, die regelmäßigen Qualitätsprüfungen in Heimen weiter auszusetzen. „Der Schutz von Pflegebedürftigen ist sehr wichtig. Aber der Anstieg der Corona-Zahlen ist derzeit heftiger, als im Sommer von vielen erwartet wurde“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin der Passauer Neuen Presse. Deshalb setze sie sich bei der Bundesregierung für Korrekturen ein.

Huml habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geschrieben, berichtete die Zeitung weiter. Dieser hatte im Frühjahr wegen des Corona-Ausbruchs die Regelprüfungen von Alten- und Pflegeheimen durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) ausgesetzt. Das sollte die Einrichtungen entlasten und verhindern, dass Prüfer Infektionen in die Häuser tragen. Ausgerechnet jetzt, zu Beginn der zweiten Corona-Welle, sollten dem Bericht zufolge die Regelprüfungen wieder beginnen.

Huml sagte, die mit einer weiteren Aussetzung frei werdenden MDK-Mitarbeiter könnten im Rahmen der Amtshilfe den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Bekämpfung von Ausbrüchen in Einrichtungen unterstützen und so an anderer Stelle das System der Pflege stützen.

Außerdem mahnte Huml beim Bund eine Verlängerung des sogenannten Pflegeschutzschirms über das Jahresende hinaus an. Es sei abzusehen, dass sich die pandemische Lage und ihre Auswirkungen bis dahin nicht wesentlich ändern werden. (dpa)