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Mangel an Pflegekräften: DRK muss Pflegedienste Schwarzwald-Baar gGmbH schließen

Die Delegiertenversammlung des Kreisverbandes Villingen-Schwenningen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat einstimmig beschlossen, die DRK Pflegedienste Schwarzwald-Baar gGmbH zum 31. April 2017 aufzulösen. Die Nachfrage ist da, aber die erforderlichen Pflegefachkräfte fehlen, teure Zeitarbeitskräfte rissen Lücken im Budget. Nachtrag: MediClin startet dort nun einen ambulanten Pflegedienst.

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Der ambulante Pflegedienst des DRK-Kreisverbandes war 2010 gegründet worden. Damit folgte der Kreisverband einer Strategieempfehlung des DRK-Bundesverbandes. Sieben Jahre lang war die DRK Pflegedienste Schwarzwald-Baar gGmbH des DRK-Kreisverbandes Villingen-Schwenningen in der ambulanten Betreuung und Pflege tätig, jetzt ist das Aus beschlossen worden. Das Unternehmen wird auf Beschluss der Delegiertenversammlung zum 31. April 2017 aufgelöst.

An der mangelnden Nachfrage habe es nun nicht gelegen, dass man sich zur Aufgabe des Pflegedienstes entschlossen habe, sagte Winfried Baumann, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes gegenüber der Zeitung "Südkurier". Sechs Pflegefachkräfte – davon einige in Teilzeit – sowie drei Hauswirtschaftskräfte hatten sich bislang um die etwa 50 bis 60 Pflegekunden mit Schwerpunkt in Villingen-Schwenningen gekümmert. Aber die Personalknappheit sei ein Dauerproblem.

Hauptgrund für das Aus sei demnach der anhaltende Fachkräftemangel, teilte der DRK-Kreisverband in einer Mitteilung mit, der Betrieb sein zu einem wachsenden und schließlich allzu großen Risiko für eine verlässliche Versorgung der Pflegekunden geworden. Es sei immer schwieriger geworden, auf dem Arbeitsmarkt Pflegekräfte zu finden, um die Aufgaben abzudecken – und insbesondere Reserven vorhalten zu könne, falls beispielsweise eine der Pflegepersonen einmal krank wurde. "Vor allem in den beiden vergangenen Jahren entstanden immer wieder Engpässe, und zusätzlich zu den sechs eigenen Angestellten, mussten teuere Pflege-Leiharbeitskräfte bezahlt werden. Dadurch entstanden Lücken im Budget", beschreibt der DRK-Kreisverband das Problem.

Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes: "Man muss man kein Experte sein, um zu erkennen, dass sich daran in den nächsten Jahren nichts ändern wird. Die Lage am Arbeitsmarkt spitzt sich in allen Bereichen zu. Entwarnung ist nicht in Sicht." Damit seien aber für den DRK-Kreisverband erhebliche fachliche und finanzielle Risiken verbunden, die man nicht länger tragen könne. Die Aufgaben würden nun größeren Trägern überlassen. Fast alle Angestellten hätten bereits einen neuen Arbeitgeber und. die bisherigen DRK-Pflegekunden sollen bei der Suche nach einem alternativen Pflegedienst unterstützt werden.

Nachtrag:

Der "Schwarzwälder Bote" meldet: "Das Rote Kreuz löst seinen Pflegedienst auf, andere Anbieter sehen offenbar Marktlücken: "Ab 1. Mai gibt es einen neuen ambulanten Pflegedienst für die Versorgung im Schwarzwald-Baar-Kreis: Die Mitarbeiter des MediClin Ambulanten Pflegedienstes sind gerade dabei, die Räumlichkeiten in der Holzstraße 6 in Villingen-Schwenningen zu beziehen", heißt es in einer Pressemitteilung.