Politik
MV: Verstärkte sektorenübergreifende Versorgung notwendig
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat beim "Serrahner Kreis" in Zehna (Landkreis Rostock) für eine verstärkte sektorenübergreifende Versorgung geworben.Es sei eine Herausforderung vor allem für ländliche Regionen.

"Vernetzung und Koordination von ambulanten und stationären Versorgungsleistungen ist eine Herausforderung vor allem für ländliche Regionen. Gerade die Vernetzung auf den verschiedenen Ebenen ist ein Beitrag zur Sicherung der Gesundheitsversorgung in unserem Flächenland. Wir brauchen mutige und innovative Ideen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Fest steht auch, dass es nicht DIE eine Lösung für alle Regionen und Sachverhalte geben wird. Dies sollte uns allen Motivation genug sein, weiter an regionalen Lösungen zu arbeiten", sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe (CDU) am Freitag beim "Serrahner Kreis". Der Kreis ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Unternehmern, Ärzten und Vertretern der Gesundheitswirtschaft und dem Gesundheitswesen. Er hat in diesem Jahr zum 22. Mal stattgefunden.
Die Versorgung in dünn besiedelten ländlichen Räumen profitiert besonders von Netzwerken, da vorhandene Ressourcen besser genutzt werden. "Der Übergang von der stationären zur ambulanten Versorgung ist beispielsweise auch in Bezug auf die Medikation eine kritische Situation. Durch Kooperationen können Fehler vermieden und die Behandlung deutlich verbessert werden. Hiervon profitieren insbesondere die Patienten", so Glawe weiter. Als Beispiel nannte er HaffNet – ein innovatives Modell in der Patientenversorgung für die Uecker-Randow-Region und Anklam. Im Mittelpunkt der Kooperation steht die Vernetzung und Koordination von ambulanten und stationären Versorgungsleistungen.
Ein weiterer neuer Ansatz ist die Portalpraxisklinik in Wolgast. "Mit den Beteiligten für die Region ist dort ein Konzept erstellt worden, das die Vorteile einer ambulanten Notfallversorgung mit denen der Anbindung an eine stationäre Versorgung verbindet. Auch dieses Projekt hat zum Ziel, die starren Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden", betonte Glawe.
Darüber hinaus ging der Gesundheitsminister auf das Thema Sicherung des Fachkräftebedarfs ein. "Vor allem im ländlichen Raum werden Hausärzte gebraucht. Mecklenburg-Vorpommern plant, mittels der im Masterplan Medizinstudium vorgesehenen Landarztquote mehr Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen. Ich denke, ein weiterer wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die Steigerung der Attraktivität der Berufsbilder", sagte Glawe weiter. Aktuell wird ein Stipendienprogramm erarbeitet, mit dem Medizinstudierenden Zuschüsse gewährt werden. Voraussetzung ist, dass diese bereit sind, im ländlichen Raum oder im öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten.
Ein weiterer wichtiger Lösungsansatz für die Gesundheitsversorgung der Zukunft gerade in ländlichen Räumen sei der Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen. "Insbesondere mit Unterstützung der Telemedizin kann durch den Zugriff auf eine ortsferne medizinische Fachkompetenz dazu beigetragen werden, die ortsnahe Versorgung zu erhalten oder zu verbessern und Ressourcen besser zu nutzen. Im Hinblick auf die wachsende Zahl von Menschen mit chronischen Erkrankungen ist das Telemonitoring ein bedeutender Baustein", erläuterte Gesundheitsminister Glawe. Die Entwicklungen in der Telemedizin würden der sektorenübergreifenden Versorgung einen entscheidenden Schub geben. "Wenn der Informationsfluss nicht mehr durch verschiedene Systeme geblockt wird und alle Daten zu einem Patienten in einer einheitlichen Patientenakte zusammengeführt sind, können Versorgungspfade in die Regelversorgung einziehen", sagte Glawe abschließend.
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