Politik
Neue Holding soll medizinische Versorgung in der Altmark verbessern
Um die medizinische Versorgung in der dünn besiedelten Altmark auch in Zukunft zu sichern, gründen der Altmarkkreis und das Land Sachsen-Anhalt zum 1. Oktober eine gemeinnützige Holding, unter deren Dach zwei Krankenhausgesellschaften zusammenarbeiten werden.

Das Land Sachsen-Anhalt und der Altmarkkreis gründen zum 1. Oktober eine gemeinnützige Holding, unter deren Dach künftig das Altmark-Klinikum mit Standorten in Salzwedel und Gardelegen sowie die landeseigene Salus Krankenhausgesellschaft zusammenarbeiten. "Die Krankenhäuser sollen sich stärker ergänzen statt sich einen Wettbewerb zu bieten", sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Montag in Magdeburg. Die Häuser sollten zusammen Auszubildende, Pflegepersonal, Ärzte und IT-Experten und Verwaltungsmitarbeiter gewinnen.
Bezogen auf die bevorstehende Holding-Gründung heißt es: Das Land Sachsen-Anhalt als Eigentümer der Salus und der Altmarkkreis Salzwedel als Eigentümer des Altmark-Klinikums bringen sich anteilig in die Holding ein.
Im Altmark-Klinikum werden den Angaben zufolge jährlich etwa 20.000 Patienten stationär oder ambulant versorgt. Künftig solle die Geriatrie ausgebaut werden, es solle mehr Gebrauch von telemedizinischen Möglichkeiten gemacht und die Schlaganfallversorgung verbessert werden, sagte Grimm-Benne. Ziel sei auch, psychisch kranke Menschen möglichst wohnortnah zu behandeln.
Landrat Michael Ziche (CDU) sagte, das Krankenhaus in Gardelegen arbeitete bereits einige Jahre mit dem von der Salus betriebenen Fachklinikum für psychische Erkrankungen in Uchtspringe zusammen. Von der Zusammenarbeit verspreche er sich eine höhere Qualität bei der Versorgung der Patienten. Geplant sind Spezialisierungen der Standorte auf bestimmten medizinischen Gebieten, es sollen in den Krankenhäusern auch mehr ambulante Leistungen angeboten werden. Um Einsparungen gehe es nicht in erster Linie.
Finanzminister André Schröder (CDU) sagte, rund eine Million Euro könne eingespart werden durch eine gemeinsame Verwaltung und einen gemeinsamen Einkauf. Neben fachlichen Profilierungen im Versorgungsspektrum würden Synergie-Effekte in Management, Verwaltung und Dienstleistungen angestrebt. Reduzierungen beim medizinischen Personal sind den Angaben zufolge nicht geplant.
Mit rund 3.200 Mitarbeitenden – davon über 2.000 in der Altmark – werde sich die Salus-Altmark-Holding als großes Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft in Sachsen-Anhalt zukunftsorientiert und innovativ aufstellen, hoffen die Beteiligten. Die bisher geregelten arbeitsvertraglichen Bedingungen sollen weiterhin bestehen bleiben. Salus und Altmark-Klinikum vergüten bisher auf Basis unterschiedlicher Tarifvertragswerke, das soll nach der Gründung der Holding thematisiert werden.
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