Politik

Pflege-Arbeitgeber für „radikalen Systemwechsel“

Einen Abschied von kurzfristigen Reaktionen und planlosem Aktionismus fordert die Ruhrgebietskonferenz Pflege in einem jetzt vorgelegten Grundsatzpapier. Dabei geht es vor allem um die künftige Finanzierung der Pflege sowie Bürokratieabbau und Kreativität.

Silke Gerling, Ulrich Christofczik
Foto: Ruhrgebietskonferenz Pflege Silke Gerling und Ulrich Christofczik.

Schluss mit ständig neuen Vorgaben und Regelungen als kurzfristige Reaktion auf Missstände in der Pflege: Dies ist eine zentrale Forderung, die nun die Sprecher der Ruhrgebietskonferenz Pflege formuliert haben. In ihrem Grundsatzpapier beklagen Ulrich Christofczik, Thomas Eisenreich und Silke Gerling, dass über die pflegerische Versorgung immer erst dann diskutiert werde, wenn es um Finanzierung und die Zumutbarkeit von Beitragserhöhungen gehe.

Die Verbandssprecher fordern ein komplettes Umdenken, um jedem Menschen im Alter die adäquate Pflege zu garantieren. Die Pflegekonferenz schlägt beispielsweise vor, Senioren ein persönliches Budget zur individuellen Finanzierung und Gestaltung der Pflege zur Verfügung zu stellen. Dabei soll es egal sein, wo und wie gepflegt wird, ob zu Hause, in der Tagespflege oder stationär.

Auch der bessere Einsatz der knappen Ressourcen ist Thema des Grundsatzpapiers. Statt immer wiederkehrend Modellversuche zu finanzieren, solle man die Regelfinanzierung für die stetige Umsetzung moderner Betreuung sichern. Dazu gehört auch die Digitalisierung, die gerade auch bei der technischen Unterstützung der Pflegebedürftigen immer wichtiger wird.