Politik

Pflegeausbildung: Angekündigter Kompromiss nochmals aufgeschoben

Die Große Koalition streitet weiter über die Reform der Pflegeberufe. Eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz von Vertretern der beiden Regierungsfraktionen in Berlin wurde heute überraschend wieder abgesagt. Die Unionsfraktion hatte zuvor einen Kompromiss (siehe Volltext) angekündigt, die SPD-Fraktion stimmte aber (noch) nicht zu.

- Dr. Georg Nüßlein, stellvertretender Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, wollte schon den Kompromiss zur Reform der Pflegeausbildung verkünden - dann kam die Bremse aus der SPD-Fraktion.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Georg Nüßlein, trat dann nach der Absage der gemeinsamen Presskonferenz alleine auf und sagte, er sei bis kurz vor Beginn des Termins noch davon ausgegangen, dass Einigkeit herrsche.

Dann fehlte aber doch die Zustimmung in der SPD-Fraktion zu einer Vereinbarung, die die Fachpolitiker Georg Nüßlein (CSU) und Karl Lauterbach (SPD) zuvor ausgearbeitet hatten. Er hätte gerne gemeinsam mit seinem SPD-Kollegen Karl Lauterbach das Ergebnis ihrer Verhandlungen verkündet, sagte Nüßlein. Aber nun habe er gehört, dass in der SPD-Fraktion «noch kräftig» diskutiert werde. Lauterbach habe ihn daher gebeten, das Pressegespräch abzusagen.

 Nüßlein zufolge sah der am Mittag vereinbarte und von den Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU/CSU) und Thomas Oppermann (SPD) unterstützte Kompromiss vor, dass es künftig für alle Pflegeberufe eine zweijährige generalistische Ausbildung geben soll.

Danach können sich die Auszubildenden in einem weiteren Jahr auf Alten- oder Kinderkrankenpflege spezialisieren. Der Abschluss sollte dann weiterhin  «Alternpfleger/in» oder «Kinderkrankenpfleger» lauten.

Wer auch im dritten Jahr die generalistische Ausbildung fortsetzt, kann in allen Pflegeberufen – auch in der Krankenpflege – arbeiten.

Nach zwei Jahren könnten Interessierte die Ausbildung zudem als Pflegeassistent beenden.

Nüßlein sagte, auf diese Weise sollten möglichst viele Interessierte in der Pflegeausbildung gehalten werden. Zudem bleibt es nach seinen Angaben dabei, dass das Schulgeld für die Ausbildung in den Pflegeberufen abgeschafft werden soll.

Die Neuregelungen sollten den Angaben zufolge erstmals für die Ausbildungsjahrgänge ab 2019 gelten.

Quellen: epd / dpa