Politik
Pflegereform: 220 000 mehr Menschen mit Pflegeleistungen
Durch die jüngste Pflegereform ist die Zahl der Menschen mit Leistungen aus der Pflegeversicherung stark gestiegen. So gab es von Januar bis September 220 000 zusätzliche Empfänger von Leistungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus einer neuen Erhebung der Krankenkassen hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Sie stammt vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) in Essen.

Insgesamt haben die Gutachter in den ersten drei Quartalen dieses Jahres laut MDS über 1,11 Millionen Versicherte nach dem neuen Verfahren begutachtet. Bei rund 197 000 Versicherten empfahlen die Gutachter den neuen Pflegegrad 1, bei rund 324 000 Pflegegrad 2. Bei Pflegegrad 1 können Versicherte 125 Euro pro Monat als Beitrag für ein Heim bekommen. 241 000 Versicherte bekamen Pflegegrad 3 mit Leistungen bis zu 1262 Euro fürs Heim, 139 000 Grad 4 mit bis zu 1775 Euro und rund 62 000 Grad 5 mit bis zu 2005 Euro. Bei 151 000 Versicherten erkannten die Gutachter laut MDS keine Pflegebedürftigkeit.
586 000 der Versicherten haben erstmals Leistungen erhalten. Die Gesamtzahl von 1,1 Millionen umfasst auch Versicherte, die etwa einen Antrag auf Höherstufung gestellt haben. Eine Höherstufung ist durch die Reform für viele Pflegebedürftige deshalb attraktiver geworden, weil der von Heim zu Heim unterschiedliche Eigenanteil nicht mehr mit der Pflegestufe steigt. Früher lag der Anteil höher, je höher die Pflegestufe war. Nun ist der Anteil gleich, egal welcher Pflegegrad. In den ersten neun Monaten wurden zudem laut MDS über 268 000 Versicherte nach dem alten Verfahren begutachtet, wenn sie schon vor Inkrafttreten der Reform einen Antrag gestellt hatten. (dpa)
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