Politik
Saarland plant Pflegeassistentenausbildung für die Altenpflege
Im September 2016 haben sich die maßgeblichen Akteure in der Pflege auf Initiative von Sozialministerin Monika Bachmann (CDU) – und unterstützt durch den Landespflegerat – der Initiative "Pflegepakt Saarland" angeschlossen. Am Mittwoch stellte die Sozialministerin erste konkrete Maßnahmen für die Pflegebranche vor – z.B. die Einführung einer zweijährigen Pflegeassistentenausbildung für den Bereich der Altenpflege.

Die konkreten Maßnahmen des "Pflegepaktes Saarland" im Überblick:
- 280 Millionen Euro Investitionsmittel für die Krankenhäuser im Saarland bis 2025;
- die Refinanzierung von 1.000 zusätzlichen Stellen in der Pflege;
- Praxisanleitung für Auszubildende;
- 63 zusätzlich freigestellte Praxisanleiter;
- das Erstellen von Eckpunkten für die Schaffung eines Ausbildungsganges für Pflegeassistenten mit zweijähriger Ausbildung;
- Zielvereinbarungen für mehr Familienfreundlichkeit mit möglichst allen großen Trägern;
- eine bessere Ausbildung in den Krankenpflegeschulen.
"Alle Partner haben sich seit vergangenen September in drei Arbeitsgruppen intensiv zu wichtigen Handlungsfeldern eingebracht. Die Ergebnisse werden von den Partnern des Pflegepaktes zu einem sehr großen Teil vollumfänglich, zu einem kleinen Teil jedenfalls mehrheitlich getragen", betonte Saarlands Sozialministerin Monika Bachmann.
Bei den kostenrelevanten Planungen und Maßnahmen haben sich einzelne Partner enthalten, so die Vertreter der Kassen. "Das ist zwar auf den ersten Blick nicht erstaunlich." ergänzt die Ministerin. "Allerdings habe ich dies gemeinsam mit der SKG und Verdi zum Anlass genommen, heute vereint für eine Entlastung der Beschäftigten und mehr Pflegepersonal in den Krankenhäusern einzutreten. Wir wollen die Kassen dazu bewegen, Mittel für die Finanzierung zusätzlicher Stellen freizumachen." Besprochen wurde auch ein Eckpunktepapier zur "Pflegeassistentenausbildung". Auf Bundesebene setzt sich Ministerin Bachmann dafür ein, dass mit dem "Pflegeberufereformgesetz" auch eine gesetzliche Grundlage für die Ausbildung zu einem sogenannten "Pflegeassistenten" geschaffen wird. Wenn es jedoch auf absehbare Zeit nicht zu einer Reform der Pflegeberufe kommen sollte, ist es ihr Anliegen, die guten Ansätze der Reformbestrebungen jedenfalls im Saarland selbst umzusetzen. "So werde ich prüfen, ob wir die einjährige Helferausbildung in der Kranken- und Altenpflege durch eine zweijährige Ausbildung ablösen werden können. Der Entwurf einer gesetzlichen Regelung für eine Pflegeassistentenausbildung für den Bereich der Altenpflege wird derzeit im Ministerium erarbeitet", so die Ministerin weiter. Darüber hinaus wird aktuell die Verordnung für den Bereich der Praxisanleitung in der Kranken- und Kinderkrankenpflege auf den Weg gebracht. Mit dieser Verordnung gibt es dezidierte Vorgaben, um eine gute und fundierte Praxisanleitung zu gewährleisten. Wesentlicher Inhalt ist, dass der Umfang der Praxisanleitung durch die Verordnung vorgegeben und deutlich verbessert wird. Des Weiteren haben alle ausbildenden Schulen definierte Vorgaben erhalten. Und zwar Vorgaben insbesondere für einen Lehrer-Schüler-Schlüssel und notwendige Fort- und Weiterbildungen, die die Lehrkräfte zu erbringen haben. Ein weiterer Baustein ist die "Erklärung zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf und zur Förderung der Gesundheit von Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegefachberufen", die die Partner des Pflegepaktes gemeinsam mit Mitarbeitern des Sozialministeriums erarbeitet haben. Die Übernahme dieser Erklärung soll als Zielvereinbarung zwischen den jeweiligen Beschäftigten und den Trägern der Einrichtungen eine Grundlage bilden, und zwar für die tatsächliche Umsetzung der erforderlichen und passgenauen Maßnahmen. "Dahingehende Gespräche wurden bereits mit der AWO, der SHG, der CTS, der Marienhaus GmbH, Pro Seniore, dem Klinikum Saarbrücken und dem Schwersternverband geführt", sagte Bachmann. "Die Resonanz ist positiv und die gemeinsam vereinbarten Zielvereinbarungen werden voraussichtlich in allen genannten Häusern zustande kommen." Die Partner des Pflegepaktes werden nach der Sommerpause – und nach der Landtagswahl – erneut zusammentreffen.
Hintergrund: Die Initiative des "Pflegepaktes Saarland" hatte Ministerin Monika Bachmann (CDU) im letzten Frühsommer mit Unterstützung des Landespflegerates gestartet. Anknüpfend an den aufgerufenen Handlungsfeldern "Aus-, Fort- und Weiterbildung", "Verbesserungen im Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf", "Gesundheitsmanagement" sowie "Imagekampagne für die Pflege" haben die insgesamt 21 Partner, die sich zu dem Pflegepakt zusammengeschlossen haben, intensiv seit Oktober 2016 an ersten Handlungskonzepten und Vorschlägen gearbeitet.
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