Politik

Spahn bringt Verordnung zur Reform der Pflegeausbildung auf den Weg

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen ersten Schritt zur Reform der Pflegeausbildung eingeleitet. Er übersandte einen Entwurf der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung zur Abstimmung an die übrigen Ressorts sowie die Länder und betroffenen Verbände.

- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Reform der Pflegeausbildung vorantreiben.Foto: Maximilian König

Der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßte Spahns Initiative. "Um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen, ist die Reform wichtig", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, am 23. März in Berlin.

Die neue Verordnung regelt die praktische Umsetzung der in der vergangenen Wahlperiode beschlossenen einheitlichen Ausbildung von Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegern. Sie soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums Ende des Jahres in Kraft treten. Dann haben die Länder ein Jahr Zeit, sie umzusetzen. Die neue Pflegeausbildung soll 2020 starten.

Aus Sicht des Paritätischen wird es in der weiteren Diskussion vor allem darum gehen müssen, eine verlässliche Anschubfinanzierung sicherzustellen, damit die Pflegeschulen den neuen Ausbildungsanforderungen gerecht werden können. Der Verband geht von einem einmaligen Mehrbedarf in Höhe von 400 Millionen Euro aus. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Pflegeschulen nicht auf ihren Investitionskosten sitzen bleiben. Noch offene Fragen zur Umsetzung, etwa zur Kooperation zwischen Ausbildungsstätten für Altenhilfe und Krankenpflege, müssten zügig geklärt werden.

Die Grünen kritisierten, dass es viel zu lange gedauert habe. "Es hat viel zu lange gedauert, bis sich die Bundesregierung auf die sich verändernden Herausforderungen für die Pflegeberufe eingestellt hat. Die in der vergangenen Legislaturperiode in letzter Minute eingebrachte Reform zur generalistischen Ausbildung hat dabei viele Fragen zur Umsetzung völlig offen gelassen. Drei Ausbildungsgänge sollen bis 2022 zu einem zusammengekürzt werden. Wir befürchten, dass dadurch wichtige Teilaspekte der bisherigen Ausbildungen zukünftig vernachlässigt werden. Deshalb werden wir die vorgelegte Ausbildungsverordnung nun genau prüfen"so Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflegepolitik der Grünen.

Referentenentwurf: Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe (Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung – PflAPrV)
Stand: 26.03.2018 ( 843 kB )