Politik

VdDD: „Den Wahlversprechen müssen nun Taten folgen!“

Der VdDD-Vorstandsvorsitzende Christian Dopheide bezeichnete auf der Mitgliederversammlung des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) in Köln die hohe Tarifbindung in der Diakonie als vorbildhaft und appellierte an die künftige Regierung, die Refinanzierung der Hilfefelder anzugehen: "Den Versprechen vor der Bundestagswahl müssen nun Taten folgen!"

- Der VdDD-Vorstandsvorsitzende Christian Dopheide: "Die neue Bundesregierung muss sich der auskömmlichen Refinanzierung der verschiedenen Hilfefelder annehmen."Foto: Holger Göpel/Archiv

Christian Dopheide, Vorstandsvorsitzender des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD), betonte auf der VdDD-Mitgliederversammlung: "Die Tarifbindung in der Diakonie ist im Vergleich zur übrigen Sozialwirtschaft vorbildlich hoch. Bei den Vergütungen für Fachkräfte und Auszubildende sind wir 'Marktführer' in der Sozialwirtschaft. Die Dienstnehmer- und Dienstgebervertreter in der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie Deutschland (ARK DD) haben gemeinsam schon viel erreicht, doch auch in der Zukunft müssen sie sich für ausgewogene und wettbewerbsfähige Lösungen einsetzen, um die hohe Tarifbindung sowie die attraktiven Arbeitsbedingungen und Angebote in der Diakonie langfristig zu erhalten."

Doch auch die Politik sei zwingend zum Handeln aufgefordert, so der Vorstandsvorsitzende weiter. "Den Wahlversprechen für bessere Pflege und Gesundheitsversorgung müssen nun auch dringend Taten folgen. Die neue Regierung muss sich der auskömmlichen Refinanzierung der verschiedenen Hilfefelder annehmen, damit auch in Zukunft auf Unterstützung und Hilfe angewiesene Menschen begleitet, soziale Arbeit gestärkt sowie diakonische Träger und Einrichtungen als Dienstgeber mit ihren vergleichsweise hohen Vergütungen attraktiv bleiben."

Dopheide begrüßte auf der Versammlung außerdem die neue Ordnung der ARK DD, die Anfang Oktober von der Konferenz für Diakonie und Entwicklung verabschiedet worden war, als ein klares Bekenntnis zum Dritten Weg der Diakonie Deutschland. Die novellierte Ordnung, die auf einem gemeinsam von Dienstnehmern- und Dienstgebervertretern erarbeiteten Vorschlag beruht, führt z.B. eine Neuregelung bei Nichteinigung in der ARK DD zur Besetzung des Schlichtungsvorsitzes ein.

Der Dritte Weg ist die kirchliche Arbeitsrechtgestaltung, bei der in paritätisch besetzten Arbeitsrechtlichen Kommissionen Arbeitsbedingungen zwischen Dienstgeber- und Dienstnehmervertretern im Konsens ausgehandelt werden. Die ARK DD verhandelt die Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland (AVR DD), welche als tarifliche Leitwährung in der Diakonie und für rund 150.000 Beschäftigte gelten. 

  • Bei dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung des VdDD in Köln kamen Vertreterinnen und Vertreter von rund 45 Mitgliedseinrichtungen aus ganz Deutschland und allen Hilfefeldern zusammen, um gemeinsam über tarifpolitische Fragen, Verbesserungen von Beschäftigungsbedingungen und politische Herausforderungen im Angesicht einer sich neu konstituierenden Bundesregierung zu diskutieren.